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12442 Six Sigma mit einem Praxisbeispiel – Teil 2

Mit diesem zweiten Beitrag zum Thema Six Sigma werden Ihnen anhand eines praktischen Beispiels „Energieeinsparung mit der Six-Sigma-Methode” die fünf Phasen des DMAIC Ablaufs erläutert. Am Ende jeder Phase steht Ihnen ein Methodenbaukasten zur Verfügung, den Sie individuell für jede Art von Six-Sigma-Projekten einsetzen können wie zum Beispiel Prozessverbesserung, Senkung Ausschussrate, Steigerung Produktivität, Optimierung von Produkteigenschaften oder vergleichbare Ansätze.
Arbeitshilfen:
von:

1 Six Sigma Beispiel und Anwendung von Methoden

Mit dem nachfolgenden Beispiel wird der Ablauf von Six Sigma anhand der fünf Phasen erläutert.
D
Phase 1
Define
Definition
Verbesserungsprojekt definieren. Problem beim Produkt oder Prozess beschreiben.
M
Phase 2
Measure
Messung
Ist-Zustand des Prozesses mittels Datenerfassung.
A
Phase 3
Analyze
Analyse
Datenanalyse durchführen, um die Fehlerursachen zu ermitteln.
I
Phase 4
Improve
Verbesserung
Lösungen entwickeln, testen und auf der Grundlage der Datenanalyse deren Wirksamkeit nachweisen.
C
Phase 5
Control
Kontrolle
Optimierte Lösungen implementieren und nachhaltig absichern, indem die Prozesse statistisch überwacht werden.
Insgesamt bietet Six Sigma einen umfassenden Methodenbaukasten an, den Sie je nach Anwendungsfall nutzen können. Am Ende jeder einzelnen Phase, finden Sie in einer Tabelle die möglichen anzuwendenden Methoden. Im Projektablauf überlappen sich die einzelnen Methoden teilweise oder finden punktuelle Anwendung in den einzelnen Phasen (s. Abb. 1).
Abb. 1: Methodenanwendung

2 Projektauswahl

Vor-Definitionsphase
Im Gegensatz zu anderen Verbesserungsmethoden ist bei Six Sigma die Lösung unbekannt. Die Projektauswahl kann zum Beispiel in einer Vor-Definitionsphase durch einen Six-Sigma-Lenkungsausschuss getroffen werden (s. Abb. 1). Themen für Six-Sigma-Projekte sind z. B.:
Neuentwicklungen, die in die Produktion eingeführt werden
Analyse der Kundenzufriedenheit. Dies kann ein Produkt oder eine Dienstleistung sein.
Transferprojekte, Neuprojekte
Verlagerung der Produktion vom externen Zulieferer zur internen Eigenfertigung (In-House-Fertigung)
Leistungskennzahlen
Qualität
Liefertreue und Lieferzeit
zukünftige Erwartungen des Kunden
Installieren eines Six-Sigma-Lenkungsausschusses
Tipp
Installieren Sie einen Six-Sigma-Lenkungsausschuss
Der Six-Sigma-Lenkungsausschuss hat eine wichtige Funktion im Unternehmen. Die Aufgabe besteht darin, die Six-Sigma-Projekte auszuwählen, zu koordinieren, zu priorisieren und nachzuverfolgen. Dabei sind die strategischen Unternehmensziele zu beachten.
Aufgrund der Six-Sigma-Aufgabe – Verbesserungen im Prozess und Produkt umzusetzen – benötigt der Lenkungsausschuss eine enge Verbindung zum Änderungsmanagement. Damit wird sichergestellt, dass die geplanten Six-Sigma-Änderungen nach den gültigen Vorgaben beantragt, umgesetzt und freigegeben werden. Weitere Aufgaben sind:
in angemessenen Abständen Projektreviews durchzuführen. Dabei werden die Six-Sigma-Projekte auf der Basis von Kennzahlen bewertet
Abnahme der Projektergebnisse
Überwachung und Freigabe von Kosten- und Ablaufplänen
Entscheidung über Unterbrechung, Wiederholung einer Phase oder Abbruch eines Six -Sigma-Projekts
Überwachung von Veränderungen oder interne/externe Einflüsse auf das Projekt
Klärung von Ressourcenkonflikten
Die Zusammensetzung des Lenkungsausschusses ist abhängig von Unternehmensgröße und Organisationsstruktur. In den meisten Unternehmen besteht dieser aus Personen der Unternehmensleitung, einem Master Black Belt, Champions und Schlüsselpersonen aus der oberen und mittleren Führungsebene.
Am Anfang steht die Sorge
Aufgrund steigender Herstellkosten, höherer prognostizierter Kundenbedarfe sowie wachsenden Wettbewerberdrucks besteht in der Unternehmensleitung die Sorge, dass die Kundenwünsche nicht erfüllt werden und dadurch die Verkaufsumsätze und Unternehmensgewinne sinken könnten. Anhand eines Produktportfolios wurde unter anderem geprüft:
welche Möglichkeiten bestehen diesem Trend entgegenzuwirken
welche zukünftigen Produkte für das Unternehmen und den Kunden wichtig sind
welche Produkte für das Image oder die strategische Ausrichtung notwendig sind
worin die Kernkompetenzen im Unternehmen liegen
ob Lieferverträge vorhanden und gegebenenfalls durch eine Ablöse oder Kündigung dem Unternehmen Nachteile entstehen können
wie die Unternehmensressourcen optimal genutzt werden können
ob kleine oder unkonventionelle Produkte mit geringen Umsätzen existieren, die jedoch ein Kaufargument für gewinnbringende Umsätze sind.
Portfoliomanagement
Aus der Analyse wurde ein Produktportfolio mit den Produkten A bis F erstellt (s. Abb. 2). Mit der Größe des Kreises wurde der Umsatz dargestellt. Alle Produkte befanden sich auf einem Marktwachstum von ± 4 %. Produkt D hatte ein Wachstum von 9 %. Durch eine weitere Analyse wurde ermittelt, dass bei allen anderen Produkten für das nächste Jahr ein gleichbleibendes Wachstumsniveau zu erwarten ist. Produkt D zeigt auch für das Jahr 2023 einen weiteren außergewöhnlichen Zuwachs.

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