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12755 Unternehmen in der Qualitätskrise – Anforderungen an Führungsmannschaft und Qualitätsmanager

Teil 1: Qualitätskrisen als Erfolgskrisen und plötzliche Krisen

Krisenmanagement und speziell das Management von Qualitätskrisen ist kein von Führungskräften und Mitarbeitern in der Unternehmenspraxis geschätztes Betätigungsfeld, obwohl dies für den Erfolg und das Fortbestehen des Unternehmens unerlässlich ist. Oftmals fehlen für derartige Aufgaben auch entsprechendes Wissen und Erfahrungen.
Im ersten Teil dieser 3-teiligen Serie werden anhand konkreter Praxisbeispiele Grundmuster von Krisen herausgearbeitet und an den Management- und Qualitätsanforderungen gespiegelt. Dabei wird u. a. auf die unterschiedliche Berücksichtigung des Krisenmanagements in den bekannten Excellence-Modellen MBNQA (USA) und EFQM (Europa) eingegangen.
von:

1 Doppeldeutigkeit einer Krisensituation

Jede Krise erfordert zu ihrer Bewältigung ein systematisches Management, also die bewusste und professionelle Gestaltung, Führung und Steuerung einer Organisation respektive eines Unternehmens, um die Krisensituation möglichst schnell, vollständig und für die Zukunft nachhaltig zu überwinden. Krise ohne Management ist also nur schwer vorstellbar. Dies gilt allerdings auch in einem doppeldeutigen Sinn. Denn nicht selten ist das Management, also die Führungsmannschaft einer Organisation, in erheblichem Maße ursächlich und damit in verantwortlicher Position maßgeblich am Zustandekommen und Entstehen einer krisenhaften Situation mit allen ihren negativen Auswirkungen beteiligt.
Krise als gravierendes Defizit an Qualität
Das Gefährdungspotenzial einer Krise liegt dabei in einer substanziellen und nachhaltigen Gefährdung des Fortbestands eines Unternehmens mit einer Bedrohung durch geminderte Erfolgspotenziale, Verluste und Zahlungsunfähigkeit [1]. Etwas detaillierter beschreibt Merten eine Krise als die Veränderung eines bisher kontinuierlich und geordnet verlaufenden Prozesses, deren Zeitpunkt des Eintretens, Ursachen, Dauer und deren Verlauf ungewiss sind und dadurch eine reale Gefahr für den Fortbestand eines Unternehmens darstellen [2]. Eine Krise lässt sich demnach – vereinfacht argumentiert – als gravierendes Defizit an Qualität definieren. Dieses Defizit kann in den Wertschöpfungsprozessen intern im Unternehmen und/oder extern am Markt auftreten oder auch in einer mangelnden Anpassung an externe Umfeld- und Umweltbedingungen begründet sein.
Krisenmanagement als Beseitigung existenzbedrohender SOLL-IST-Abweichungen
Krisenmanagement erstreckt sich dann auf die Gestaltung aller Faktoren, welche das Überleben des Unternehmens ermöglichen und dabei nach Möglichkeit auch ein profitables Wachstum sichern. Die Bewältigung der Krise ist nur durch Handeln und Entscheiden unter Ungewissheit möglich, da die Dauer und die Folgen der Krise nicht eindeutig absehbar sind. Dabei geht es nicht nur um rational orientiertes faktisches Handeln, sondern vor allem auch um kommunikative Maßnahmen als situationsspezifisches Verhalten, um die emotionalen Aspekte der Situation ausreichend zu berücksichtigen und einzubeziehen.

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