4 Tipps für die Umsetzung
Die VDA 6.2 bietet die Möglichkeit, den stetig steigenden Anforderungen in der Automobilindustrie gerecht zu werden.
Nutzen
Ein Unternehmen kann durch die Einführung der Prozessorientierung großen Nutzen aus der Umstellung ziehen. Es kann dadurch z. B.
• | die Kundenzufriedenheit erhöhen, |
• | die Kundenorientierung verstärken, |
• | Prozesse erkennen, einführen und optimieren, |
• | eine Ausrichtung an Zielen und Maßnahmen vornehmen, |
• | eine kontinuierliche Verbesserung durchführen, |
• | Mitarbeiter motivieren und |
• | eine aktuelle Zertifizierung erlangen. |
Einführungsprojekt nicht unterschätzen!
Die Einführung eines Managementsystems muss wohl überlegt werden. Ein Unternehmen wird damit vor ein komplexes Projekt gestellt, das nicht unterschätzt werden darf.
Bei der Anwendung der VDA 6.2 muss ein Unternehmen die Anpassung von einem evtl. schon eingeführten Managementsystem an ein prozessorientiertes System vornehmen. Dieser Umstand stellt viele Unternehmen vor große Probleme.
Für eine erfolgreiche Umstellung sind einige grundlegende Faktoren zu berücksichtigen:
• | Einbeziehung der Geschäftsleitung |
• | Projektplanung |
• | ausreichende Ressourcen (finanziell und personell) |
• | klare Verantwortlichkeitsregelungen |
• | realistischer Zeitraumen |
• | systematisches Projektmanagement für die Planungs- und Umsetzungsphase |
Vorbereitungsphase
In der Vorbereitungsphase sollten folgende Punkte festgelegt werden:
• | Projektziel |
• | Vorgehensweise |
• | Kostenabschätzung |
• | Nutzen für das Unternehmen |
Als Arbeitsmittel können folgende Unterlagen helfen:
• | VDA-Band 6.2 |
• | DIN EN ISO 9001 |
• | DIN EN ISO 9004 |
• | Unternehmensinterne Unterlagen zum Prozess- und Projektmanagement |
• | Projektleiter festlegen |
• | Projektteam einberufen |
• | Projekt planen |
• | Kick-off-Veranstaltung durchführen |
• | Mitarbeiter informieren |
• | Prozessstruktur festlegen |
• | Prozesse aufnehmen und dokumentieren |
• | Prozesse veröffentlichen |
• | Arbeitsanweisungen zuordnen |
• | Mitarbeiter unterweisen |
• | Interne Audits durchführen |
• | Änderungen in Dokumentation einarbeiten |
• | Zertifizierung durchführen |
Abbildung 1 zeigt die Prozessschritte bei der Einführung eines QM-Systems.
Abb. 1: Projektschritte bei der Einführung eines QM-Systems
Projektplan
Die Erstellung eines detaillierten Projektplans ist unerlässlich. In einer Übersicht sollen auch die Ressourcen enthalten sein, die innerhalb der einzelnen Projektschritte berücksichtigt werden müssen. Eine evtl. externe Beratung kann sich auf ein Coaching oder auf eine umfassende Unterstützung erstrecken. Zudem sollten der Fortgang des Projekts in einem Balkendiagramm (z. B. mit Excel, Visio oder Microsoft Project) festgehalten werden, um den Verlauf übersichtlich darstellen und vor allem überwachen zu können.
Beigefügt finden Sie ein einfaches Beispiel für einen generischen Projektplan. In dieser Übersicht sind jedem Projektschritt die Ressourcen zugewiesen und eine knappe Erläuterung angefügt. Zudem können Sie darin noch die Verantwortung, einen Termin und den Status dokumentieren.
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Formulare
Grundsätzlich werden die gewohnten Formulare eingesetzt, wie sie bereits in ISO 9001 oder ISO/TS 16949 angewendet bzw. in diesem Werk zur Verfügung gestellt werden.
Bei einigen Formularen hat sich jedoch die Bezeichnung geändert. Der QM-Plan wird in der VDA 6.2 als Dienstleistungslenkungsplan bezeichnet. Die darzulegenden Inhalte unterscheiden sich nicht.
Um Sie bei der Arbeit mit der VDA 6.2 zu unterstützen, finden Sie nachfolgend Arbeitshilfen beigefügt, die einen Bezug zu konkreten Abschnitten des Standards haben:
Die Checkliste „Erkennen von Arbeitsschutzdefiziten im Betrieb” hilft Ihnen, sich im Betrieb einen ersten Eindruck vom Umgang mit auf den Arbeitsschutz bezogenen Gefahren zu verschaffen.
Mit diesem Formular können Sie im Dienstleistungslenkungsplan aufstellen, dokumentieren und nachverfolgen.
Die Checkliste „Informationsquellen für das Benchmarking” liefert Anregungen dafür, wo Sie sich gegebenenfalls Informationen für ein mögliches Benchmarking beschaffen können.
Mit diesem beispielhaft ausgearbeiteten Formular können Sie Ihre Managementbewertung strukturiert vorbereiten, durchführen und dokumentieren.
Erkennen von Dienstleistungsrisiken (Abschnitt 5.7.2)
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Mithilfe dieser Vorlage für eine prozessbezogenen Fehlermöglichkeits- und -einflusssanalyse (Prozess-FMEA) lässt sich die FMEA-Methode durchführen und dokumentieren. Mit einer Prozess-FMEA können Sie mögliche Dienstleistungsrisiken frühzeitig erkennen und Maßnahmen zur vorbeugenden Abwehr ergreifen.