4 Vor- und Nachteile

Folgende Vor- und Nachteile sind mit dem Einsatz des Prozessentscheidungsdiagramms verbunden:
Vorteile
Risikominimierung: Der Einsatz des Instruments in der Planungsphase reduziert das Risiko eines Scheiterns der späteren Umsetzung.
Ganzheitliche Sicht auf Probleme und Gegenmaßnahmen: Durch die Betrachtung aller Teilaktivitäten der letzten Ebene des zugrunde liegenden Baumdiagramms wird der Blick für Nebeneffekte und Wechselwirkungen innerhalb des Baumdiagramms geschärft.
Zeitgewinn für kritische Situationen: Als Instrument der präventiven Qualitätssicherung befasst es sich mit Problemen, die später auftreten können. Ein akuter Handlungsbedarf besteht bei der typischen Anwendung nicht, weshalb Risiken, resultierende Probleme und zu ergreifende Gegenmaßnahmen in Ruhe und mit Blick auf mögliche Wechselwirkungen diskutiert werden können.
Verzicht auf Scheingenauigkeit: Mögliche Probleme werden im Diagramm qualitativ beschrieben. Damit verzichtet das Prozessentscheidungsdiagramm auf die vermeintliche Exaktheit der FMEA, wenn dort die Risiken quantifiziert werden.
Geschärftes Problembewusstsein: Die Erstellung des Diagramms erzwingt das Verständnis für ein Untersuchungsthema und seine Teilbereiche.
Reduzierte Komplexität: Da das Werkzeug auf einem Baumdiagramm basiert, kann es auch dessen Vorteil einer strukturierten Betrachtung von Teilaspekten für sich verbuchen. Die Arbeit mit der Baumstruktur verhindert das versehentliche Übergehen einzelner Teilbereiche.
Kompatibilität mit anderen Werkzeugen: Es ist kompatibel mit anderen Werkzeugen aus dem Baukasten der Sieben Qualitätstechniken (Q7) sowie den Sieben Managementtechniken (M7).
Fördert Teamarbeit: Gerade bei der Anwendung im Team kann die Diskussion den Konsens über zu erwartende Probleme und Gegenmaßnahmen fördern.
Nachteile
Kein eigenständiges Werkzeug: Das Prozessentscheidungsdiagramm ist als Erweiterung des Baumdiagramms nicht ohne dieses anwendbar.
Nebeneffekte und Wechselwirkungen nicht darstellbar: Die zeichnerische Notation von Beziehungen zwischen den Problemen bzw. den Gegenmaßnahmen ist nicht vorgesehen.
Hoher Aufwand zur Erstellung: Die Notwendigkeit einer qualitativen Diskussion verhindert oftmals ein schnelles Ergebnis des Instruments und steigert dadurch den Aufwand seiner Erstellung.