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06320 Prozesskostenrechnung

Ziel dieses Beitrags ist es aufzuzeigen, wie Sie das Instrument der Prozesskostenrechnung in Ihrem Qualitätscontrolling einsetzen können.
Zunächst erfahren Sie, in welchen Schritten Sie die Prozesskostenrechnung in Ihrem Unternehmen einführen. Im darauffolgenden Kapitel werden die wichtigsten Einsatzfelder der Prozesskostenrechnung erläutert. Schließlich wird auf die oftmals in der Praxis zu beobachtenden Probleme und Fehler bei der Umsetzung der Prozesskostenrechnung eingegangen.
Arbeitshilfen:
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1 Prozesskostenrechnung als Instrument des Kostenmanagements

Bei der Prozesskostenrechnung handelt es sich um ein Instrument des Kostenmanagements, welches in der Industrie, aber auch zunehmend in Dienstleistungsunternehmen zur Kostensteuerung eingesetzt wird. Der Schwerpunkt der Prozesskostenrechnung liegt in der Verrechnung der Gemeinkosten. Sie baut auf herkömmliche Kostenrechnungssysteme auf und ergänzt diese, ist also kein eigenständiges, neues System der Kostenrechnung. Bei der Prozesskostenrechnung handelt es sich ihrer Art nach um eine Vollkostenrechnung. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass nicht nur eine Form der Prozesskostenrechnung besteht, sondern verschiedene Ansätze mit unterschiedlichen Ausrichtungen entwickelt worden sind.
Steigende Bedeutung indirekter Bereiche
Die Gründe für das Entstehen der Prozesskostenrechnung leiten sich aus der Kritik an den herkömmlichen Kostenrechnungssystemen ab, insbesondere aus der traditionellen Verrechnung der Gemeinkosten in den indirekten Leistungsbereichen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Beispiele für indirekte Leistungsbereiche sind:
Verwaltung,
Rechnungswesen, Buchhaltung,
Marketing, Werbung,
Beschaffung,
Vertrieb,
Mitarbeiterschulungen,
Produkt-, Dienstleistungsentwicklung.
Pauschale Gemeinkostenverrechnung
Bei der herkömmlichen Gemeinkostenverrechnung werden den Kostenträgern, z. B. Produkten oder Dienstleistungen, mit einem pauschalen Zuschlagssatz, also undifferenziert nach ihrer Wertschöpfung, Gemeinkosten zugerechnet. Dies bedeutet, dass einige Produkte oder Dienstleistungen zu hoch, andere zu gering mit Gemeinkosten belastet werden. Derart ungenaue Kosteninformationen können zu strategischen Fehlentscheidungen auf produkt-, dienstleistungs- und preispolitischer Ebene führen. Abbildung 1 zeigt das Prinzip der herkömmlichen Gemeinkostenverrechnung über Zuschlagssätze. Dabei wird deutlich, dass die Gemeinkostenzuschläge proportional zu den Einzelkosten zunehmen.

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