03115 Aufbauorganisation prozessorientierter Unternehmen
Dieser Beitrag beschreibt den Einfluss der Prozessorientierung auf bestehende Aufbauorganisationen. Die zentrale Rolle des Prozesseigners wird eingehend dargestellt und seine Aufgaben werden anhand einer Muster-Funktionsbeschreibung detailliert beschrieben. Schließlich werden die Erfolgsfaktoren „Konzentration auf Schlüsselprozesse” und „Prozessorientiertes Denken und Handeln” erläutert. von: |
1 Problemstellung
Spezialisierte Funktionsbereiche, die abgegrenzte Anteile der Unternehmensleistung erbringen, haben – historisch betrachtet – zu immensen betrieblichen Effizienzgewinnen und Lernprozessen geführt. Diese über Jahrzehnte praktizierte interne Arbeitsteilung und Spezialisierung hat allerdings in den Unternehmen vielfach zu geistigen und emotionalen Barrieren geführt. Es bildeten sich Bereichslogiken und Abteilungsmechanismen, die im Detail zu großen Erfolgen führten, im Ganzen aber das bereichsübergreifende Verständnis für Prozesse und damit die Kundenorientierung behinderten. Die ständige Zunahme an notwendiger Spezialisierung, sich permanent verkürzende Produktlebenszyklen, verschärfter Innovationswettbewerb, zunehmende Engineering- und Produktionsumfänge, Sortiments- und Mengensteigerungen sind nur einige Beispiele, die einen immer höheren, abteilungsübergreifenden Koordinationsbedarf bewirken.
Dieser Umstand hat dazu geführt, dass Prozessmanagement, in dessen Mittelpunkt die Restrukturierung und Beschleunigung abteilungsübergreifender Prozesse stehen, sich zu einem Erfolgsfaktor für neue Wettbewerbsstärke entwickelt hat.
Horizontal fließende Prozesse sollen bei der Überwindung der vertikalen Funktionsstrukturen helfen. Konkrete Ziele in diesem Zusammenhang sind: