12112 Der Weg zur Digitalisierung
Im Zuge der Digitalisierung wandeln sich sämtliche Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft. Dieser Wandel wird digitale Transformation genannt und betrifft auch die Qualitätsstandards für Produkte, Prozesse oder Dienstleitungen. Unternehmen stehen dadurch vor neuen Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnen sich ihnen neue Möglichkeiten, um die Qualität zu verbessern. In diesem Beitrag werden die zentralen Punkte der Produkt- und Prozessqualität in Zeiten der Digitalisierung angesprochen. von: |
1 Der Weg zur Digitalisierung
Unternehmen ohne Zukunft
In einer Zeit, in der technologische Fortschritte die Geschäftswelt revolutionieren, hält ein mittelständisches CNC-Bearbeitungsunternehmen an seinen traditionellen Prozessen fest. Während die Mitbewerber zunehmend auf Automatisierung und Digitalisierung setzen, um Präzision und Effizienz zu steigern, hält das CNC-Unternehmen an manuellen und analogen Verfahren fest. Diese Entscheidung erweist sich langfristig als kostspieliger Fehler, denn der Verzicht auf moderne Technologien führt zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil. Längere Produktionszeiten, höherer Ausschuss und geringere Flexibilität führten zu einem kontinuierlichen Verlust von Marktanteilen, Rentabilität und Kundenvertrauen. Trotz des Know-hows und des handwerklichen Könnens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte das Unternehmen den steigenden Anforderungen und Erwartungen des Markts nicht mehr gerecht werden. Die Konkurrenz übernahm schnell die Führung, indem sie durch den Einsatz von Automatisierung und digitaler Qualitätskontrolle eine höhere Effizienz und Präzision erreichte. In einer immer schneller werdenden Geschäftswelt wurde deutlich, dass der Verzicht auf technologische Innovationen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigte, sondern auch den Fortbestand des Unternehmens gefährdete (s. Abb. 1). Das Unternehmen sah sich gezwungen, eine wichtige Entscheidung zu treffen: Entweder es modernisierte umgehend seine Prozesse und passte sich den neuen Marktgegebenheiten an, oder es riskierte, den Anschluss an den Markt endgültig zu verlieren.
Abb. 1: Umsatzentwicklung ohne Digitalisierung
In einer Zeit, in der technologische Fortschritte die Geschäftswelt revolutionieren, hält ein mittelständisches CNC-Bearbeitungsunternehmen an seinen traditionellen Prozessen fest. Während die Mitbewerber zunehmend auf Automatisierung und Digitalisierung setzen, um Präzision und Effizienz zu steigern, hält das CNC-Unternehmen an manuellen und analogen Verfahren fest. Diese Entscheidung erweist sich langfristig als kostspieliger Fehler, denn der Verzicht auf moderne Technologien führt zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil. Längere Produktionszeiten, höherer Ausschuss und geringere Flexibilität führten zu einem kontinuierlichen Verlust von Marktanteilen, Rentabilität und Kundenvertrauen. Trotz des Know-hows und des handwerklichen Könnens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte das Unternehmen den steigenden Anforderungen und Erwartungen des Markts nicht mehr gerecht werden. Die Konkurrenz übernahm schnell die Führung, indem sie durch den Einsatz von Automatisierung und digitaler Qualitätskontrolle eine höhere Effizienz und Präzision erreichte. In einer immer schneller werdenden Geschäftswelt wurde deutlich, dass der Verzicht auf technologische Innovationen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigte, sondern auch den Fortbestand des Unternehmens gefährdete (s. Abb. 1). Das Unternehmen sah sich gezwungen, eine wichtige Entscheidung zu treffen: Entweder es modernisierte umgehend seine Prozesse und passte sich den neuen Marktgegebenheiten an, oder es riskierte, den Anschluss an den Markt endgültig zu verlieren.
Digitaler Wandel
Die Geschichte verdeutlicht die Herausforderungen der Unternehmen in Deutschland angesichts der digitalen Transformation. Trotz einer starken industriellen Tradition zögern viele, bewährte Verfahren aufzugeben, aus Angst, dass technologische Umstellungen die handwerkliche Qualität beeinträchtigen oder hohe Kosten verursachen könnten. Doch Unternehmen, die den Wandel verweigern, riskieren langfristig ihre Existenz, da sie an Effizienz und Flexibilität verlieren. Am Beispiel eines CNC-Unternehmens wird gezeigt, wie wichtig Digitalisierung und Automatisierung für die Zukunft sind. Es geht nicht darum, Tradition und Fachwissen zu verdrängen, sondern sie durch moderne Technologien zu ergänzen. Digitale Lösungen ermöglichen es, handwerkliches Können mit technischer Präzision zu verbinden, die Qualität zu steigern und gleichzeitig Kosten zu senken. Unternehmen, die diesen Wandel nicht vollziehen, werden von Mitbewerbern überholt. Das Management spielt eine zentrale Rolle, da es technologische Innovationen als essenziellen Bestandteil der Unternehmensstrategie betrachten muss. Nur wer die Digitalisierung in die Unternehmensausrichtung integriert, bleibt wettbewerbsfähig.
Die Geschichte verdeutlicht die Herausforderungen der Unternehmen in Deutschland angesichts der digitalen Transformation. Trotz einer starken industriellen Tradition zögern viele, bewährte Verfahren aufzugeben, aus Angst, dass technologische Umstellungen die handwerkliche Qualität beeinträchtigen oder hohe Kosten verursachen könnten. Doch Unternehmen, die den Wandel verweigern, riskieren langfristig ihre Existenz, da sie an Effizienz und Flexibilität verlieren. Am Beispiel eines CNC-Unternehmens wird gezeigt, wie wichtig Digitalisierung und Automatisierung für die Zukunft sind. Es geht nicht darum, Tradition und Fachwissen zu verdrängen, sondern sie durch moderne Technologien zu ergänzen. Digitale Lösungen ermöglichen es, handwerkliches Können mit technischer Präzision zu verbinden, die Qualität zu steigern und gleichzeitig Kosten zu senken. Unternehmen, die diesen Wandel nicht vollziehen, werden von Mitbewerbern überholt. Das Management spielt eine zentrale Rolle, da es technologische Innovationen als essenziellen Bestandteil der Unternehmensstrategie betrachten muss. Nur wer die Digitalisierung in die Unternehmensausrichtung integriert, bleibt wettbewerbsfähig.
Was ist Digitalisierung?
Doch was genau bedeutet Digitalisierung? Digitalisierung ist in der heutigen Zeit ein oft verwendeter Begriff. Für viele Kunden und Unternehmen ist seine Bedeutung jedoch noch sehr abstrakt und selten greifbar. Der Begriff dient eigentlich nur als Stichwort. Er beschreibt den umfassenden Wandel, den die Technologie in unserer Gesellschaft und Wirtschaft vorantreibt. Die eigentliche Kernbotschaft der Digitalisierung ist die Optimierung von Geschäftsprozessen durch den Einsatz moderner Technologien. Es geht um:
Doch was genau bedeutet Digitalisierung? Digitalisierung ist in der heutigen Zeit ein oft verwendeter Begriff. Für viele Kunden und Unternehmen ist seine Bedeutung jedoch noch sehr abstrakt und selten greifbar. Der Begriff dient eigentlich nur als Stichwort. Er beschreibt den umfassenden Wandel, den die Technologie in unserer Gesellschaft und Wirtschaft vorantreibt. Die eigentliche Kernbotschaft der Digitalisierung ist die Optimierung von Geschäftsprozessen durch den Einsatz moderner Technologien. Es geht um:
die Nutzung relevanter Daten, | |
die effizientere Gestaltung der Prozesse, | |
die Verbesserung der Kommunikation und | |
die Förderung von Innovationen. |
Kernbotschaft Digitalisierung
Der Fokus liegt nicht nur auf der Verbesserung von Produkt- und Dienstleistungsqualität sowie der Steigerung der Kundenzufriedenheit, sondern auch darauf, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Interessen der Mitarbeitenden zu wahren. Ziel ist es, Unternehmen die notwendige Flexibilität und Agilität zu verleihen, um in einer zunehmend digitalen und dynamischen Welt erfolgreich zu agieren. Insgesamt gestaltet die Digitalisierung Unternehmensprozesse effektiver, effizienter und transparenter.
Der Fokus liegt nicht nur auf der Verbesserung von Produkt- und Dienstleistungsqualität sowie der Steigerung der Kundenzufriedenheit, sondern auch darauf, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Interessen der Mitarbeitenden zu wahren. Ziel ist es, Unternehmen die notwendige Flexibilität und Agilität zu verleihen, um in einer zunehmend digitalen und dynamischen Welt erfolgreich zu agieren. Insgesamt gestaltet die Digitalisierung Unternehmensprozesse effektiver, effizienter und transparenter.
Von der Münze zu Bits & Bytes
Ein anschauliches Beispiel dafür ist der Einzug digitaler Zahlungsmethoden in unseren Alltag. Früher war es üblich, mit Bargeld zu bezahlen. Heute nutzen viele Menschen Kreditkarten, mobile Zahlungsdienste oder Kryptowährungen, um ihre Einkäufe zu tätigen. Dies ist das Ergebnis der Digitalisierung im Finanzbereich, die uns nicht nur Bequemlichkeit bietet, sondern auch Sicherheit und Effizienz (s. Abb. 2).
Abb. 2: Vom Tauschhandel zur Kryptowährung
Ein anschauliches Beispiel dafür ist der Einzug digitaler Zahlungsmethoden in unseren Alltag. Früher war es üblich, mit Bargeld zu bezahlen. Heute nutzen viele Menschen Kreditkarten, mobile Zahlungsdienste oder Kryptowährungen, um ihre Einkäufe zu tätigen. Dies ist das Ergebnis der Digitalisierung im Finanzbereich, die uns nicht nur Bequemlichkeit bietet, sondern auch Sicherheit und Effizienz (s. Abb. 2).
Digitale Revolution
Die Digitalisierung betrifft aber nicht nur den Handel. Sie durchdringt nahezu alle Bereiche unseres Lebens, vom Gesundheitswesen über die Bildung bis hin zur Industrie. In der Medizin ermöglicht sie beispielsweise die Vernetzung von Patientendaten, um Diagnosen zu verbessern und individualisierte Therapien zu entwickeln. In der Bildung eröffnet sie neue Möglichkeiten des Lernens, sei es durch Online-Kurse oder interaktive Lernplattformen. In der Industrie führt sie zu „Smart Factories”, in denen Maschinen miteinander kommunizieren und Produktionsprozesse selbstständig optimieren.
Die Digitalisierung betrifft aber nicht nur den Handel. Sie durchdringt nahezu alle Bereiche unseres Lebens, vom Gesundheitswesen über die Bildung bis hin zur Industrie. In der Medizin ermöglicht sie beispielsweise die Vernetzung von Patientendaten, um Diagnosen zu verbessern und individualisierte Therapien zu entwickeln. In der Bildung eröffnet sie neue Möglichkeiten des Lernens, sei es durch Online-Kurse oder interaktive Lernplattformen. In der Industrie führt sie zu „Smart Factories”, in denen Maschinen miteinander kommunizieren und Produktionsprozesse selbstständig optimieren.
Digitalisierung als Basis
Voraussetzung für „Smart Factories” sind unter anderem digitalisierte Maschinen und Anlagen. Diese sind essenziell, um die Vernetzung und Automatisierung der Produktion zu ermöglichen und qualitätsrelevante Daten zu erfassen. Dazu werden entweder bestehende Anlagen weitgehend digitalisiert, d. h. nachgerüstet, oder komplett neue Anlagen mit modernster Technik und integrierter Digitalisierung gebaut.
Voraussetzung für „Smart Factories” sind unter anderem digitalisierte Maschinen und Anlagen. Diese sind essenziell, um die Vernetzung und Automatisierung der Produktion zu ermöglichen und qualitätsrelevante Daten zu erfassen. Dazu werden entweder bestehende Anlagen weitgehend digitalisiert, d. h. nachgerüstet, oder komplett neue Anlagen mit modernster Technik und integrierter Digitalisierung gebaut.
Beispiel Retrofit
Retrofit bezeichnet die Nachrüstung bestehender Maschinen und Anlagen mit digitalen Komponenten wie Sensoren, Aktoren und Steuerungen, um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen und sie für Industrie 4.0 vorzubereiten. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Nutzungsdauer von Maschinen zu verlängern und gleichzeitig von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren, ohne große Investitionen in neue Anlagen tätigen zu müssen (s. Abb. 3).
Retrofit bezeichnet die Nachrüstung bestehender Maschinen und Anlagen mit digitalen Komponenten wie Sensoren, Aktoren und Steuerungen, um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen und sie für Industrie 4.0 vorzubereiten. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Nutzungsdauer von Maschinen zu verlängern und gleichzeitig von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren, ohne große Investitionen in neue Anlagen tätigen zu müssen (s. Abb. 3).
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Beiträgen „Maintenance – Grundlagen” (s. Kap. 12125) und Predictive Maintenance – Retrofit (s. Kap. 121269).
Abb. 3: Retrofit vs. Neuanschaffung
Von Anfang an Digital
Bei neuen Anlagen wird von Anfang an auf eine durchgängige Vernetzung und digitale Steuerung geachtet. Diese neuen Anlagen sind oft mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die kontinuierlich Daten erfassen und an zentrale Steuerungssysteme weiterleiten. Diese Daten werden in Echtzeit ausgewertet, um beispielsweise Prozesse zu optimieren, Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen und die Produktion flexibel an wechselnde Anforderungen anzupassen.
Bei neuen Anlagen wird von Anfang an auf eine durchgängige Vernetzung und digitale Steuerung geachtet. Diese neuen Anlagen sind oft mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die kontinuierlich Daten erfassen und an zentrale Steuerungssysteme weiterleiten. Diese Daten werden in Echtzeit ausgewertet, um beispielsweise Prozesse zu optimieren, Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen und die Produktion flexibel an wechselnde Anforderungen anzupassen.
Fazit: Die Digitalisierung ist mehr als ein Trend – sie ist eine grundlegende Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Wer ihre Chancen erkennt und aktiv nutzt, wird davon profitieren – als Unternehmen, als Beschäftigte und als Gesellschaft.
2 Status Digitalisierung
Subjektive Wahrnehmung
Der individuelle Digitalisierungsgrad in den einzelnen Unternehmen ist nur bedingt erfassbar. Er unterliegt sehr oft der subjektiven Wahrnehmung des einzelnen Unternehmens. Während für die einen ein papierloses Büro bereits einen Meilenstein der digitalen Transformation bildet, ist für andere erst ein vollständig automatisierter und digitalisierter Arbeitsprozess eine erfolgreiche Umsetzung. Verschiedene Untersuchungen und Studien zeigen einen gemeinsamen Trend:
Der individuelle Digitalisierungsgrad in den einzelnen Unternehmen ist nur bedingt erfassbar. Er unterliegt sehr oft der subjektiven Wahrnehmung des einzelnen Unternehmens. Während für die einen ein papierloses Büro bereits einen Meilenstein der digitalen Transformation bildet, ist für andere erst ein vollständig automatisierter und digitalisierter Arbeitsprozess eine erfolgreiche Umsetzung. Verschiedene Untersuchungen und Studien zeigen einen gemeinsamen Trend:
„Die Digitalisierung ist in vielen deutschen Unternehmen noch nicht vollständig angekommen.”
Drei Studienergebnisse:
1. | Deutschland liegt im EU-Vergleich laut IHK Hannover 2022 im Mittelfeld [1] . In diesem Index wurden die Kategorien Humankapital, Konnektivität, Integration digitaler Technologien und digitale öffentliche Dienste betrachtet. |
2. | Laut de.statista.com [2] liegt Deutschland weltweit auf Platz 23 (Stand 05.07.2024). Das Ranking bewertet die Fähigkeit eines Landes, Informations- und Kommunikationstechnologien in Unternehmen und Regierungsorganisationen einzuführen und zu implementieren. Es wurden drei Hauptkriterien berücksichtigt: Wissen, Technologie und Zukunftsfähigkeit. |
3. | In der „Techminds”-Studie [3] sehen sich rund 51 % der deutschen Unternehmen im Mittelfeld der Digitalisierung. |
Fazit: Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Deutschland trotz einiger Fortschritte in der digitalen Transformation, die durch die Blockaden während der Covid-19-Krise notwendig wurden, noch erhebliches Verbesserungspotenzial hat (s. Abb. 3).
Von manuell zu KI-gestützten Prozessen
Ein anschauliches Beispiel für digitale Transformation ist die schrittweise Umwandlung (s. Abb. 4) eines (1) manuellen Prozesses in einen (2) digitalen und schließlich in einen (3) KI-gesteuerten Prozess. Nehmen wir den Terminvereinbarungsprozess bei einem Friseur:
Ein anschauliches Beispiel für digitale Transformation ist die schrittweise Umwandlung (s. Abb. 4) eines (1) manuellen Prozesses in einen (2) digitalen und schließlich in einen (3) KI-gesteuerten Prozess. Nehmen wir den Terminvereinbarungsprozess bei einem Friseur:
1. | Manueller Prozess: In einem traditionellen Szenario muss der Kunde beim Friseur anrufen, um einen Termin zu vereinbaren. Ein Mitarbeiter nimmt den Anruf entgegen, erfragt die Details des Termins und trägt diesen dann manuell in einen Tischkalender ein. Dieser Vorgang ist zeitaufwendig und fehleranfällig. Zudem ist der Tischkalender nur für den Mitarbeiter einsehbar, der die Termine einträgt, was die Übersicht und Koordination erschwert. |
2. | Digitaler Prozess: Durch die Digitalisierung wird dieser Prozess deutlich optimiert. Anstelle einer telefonischen Terminvereinbarung können die Kunden ihre Termine über eine Webansicht selbst buchen. Diese Termine werden automatisch in ein digitales Kalendersystem eingetragen, das von allen beteiligten Mitarbeitern gleichzeitig eingesehen werden kann. Das reduziert die Fehleranfälligkeit und spart Zeit. Zudem wird der Kundenservice verbessert, da Termine rund um die Uhr gebucht werden können. Die Digitalisierung dieses Prozesses hat viele Vorteile: Sie erhöht die Effizienz und Genauigkeit, verbessert die Erreichbarkeit und Übersichtlichkeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bietet den Kundinnen und Kunden einen komfortablen und flexiblen Service. |
3. | Einsatz von KI: Die nächste Stufe ist die vollständige Digitalisierung in Kombination mit dem Einsatz von KI. Um die Effizienz zu maximieren, das Kundenerlebnis weiter zu optimieren und einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, setzt das Unternehmen auf diesen fortschrittlichen Ansatz. Im Folgenden sind die zentralen Komponenten dieses modernen Konzepts aufgeführt: |
1. | Online-Buchungssystem: |
• | Intelligente Terminplanung: Ein KI-gestütztes Buchungssystem analysiert Muster und Vorlieben der Kunden sowie die Verfügbarkeit der Friseure, um optimale Termine vorzuschlagen. KI plant Pufferzeiten ein, um Wartezeiten zu minimieren und den Arbeitsablauf zu optimieren. |
• | Automatische Anpassungen: Bei Terminabsagen oder -änderungen passt das System die Zeitpläne automatisch an und benachrichtigt sowohl Kunden als auch Mitarbeiter, um Lücken effizient zu füllen. |
2. | Personalisierte Kundenbetreuung: |
• | Kundenempfehlungen: Auf der Basis der Kundenhistorie und -präferenzen kann KI personalisierte Empfehlungen für Haarschnitte, Farben und Pflegeprodukte geben. Dies wird durch die Analyse von Trends und Kundenfeedback unterstützt. |
• | Virtuelle Beratung: Über eine mobile App oder eine Webseite können Kunden eine KI-gestützte virtuelle Beratung in Anspruch nehmen. Beispielsweise können sie verschiedene Frisuren und Farben ausprobieren, indem sie ein Foto hochladen, bevor sie einen Termin vereinbaren. |
3. | Automatisierte Verwaltung und Betriebsführung: |
• | Bestandsmanagement: Ein KI-System überwacht den Bestand an Produkten und Verbrauchsmaterialien in Echtzeit, prognostiziert den Bedarf und bestellt automatisch nach, um sicherzustellen, dass stets ausreichende Bestände vorhanden sind. |
• | Personalmanagement: KI optimiert die Personaleinsatzpläne auf der Grundlage von Nachfrage, individuellen Fähigkeiten und Verfügbarkeit, um eine gleichmäßige Auslastung und hohe Servicequalität zu gewährleisten. |
4. | Marketingstrategien: |
• | Zielgerichtete Werbung: Durch die Analyse des Kundenverhaltens und der Kundenpräferenzen entwickelt die KI zielgerichtete Marketingkampagnen und sendet personalisierte Angebote direkt an den Kunden. |
• | Kundensegmentierung: KI segmentiert den Kundenstamm in verschiedene Gruppen, basierend auf demografischen Daten, Kaufverhalten und Feedback, um maßgeschneiderte Marketingstrategien zu entwickeln. |
5. | Virtuelle Assistenten und Chatbots: |
• | Kundenservice rund um die Uhr: KI-gestützte Chatbots bieten 24/7-Kundenservice, beantworten Fragen, helfen bei der Terminvereinbarung und informieren über Dienstleistungen und Produkte. |
• | Interaktive Pflegeanleitungen: Nach dem Besuch erhalten Kundinnen und Kunden personalisierte Pflegehinweise und Produktempfehlungen per App oder Mail, die auf den erhaltenen Dienstleistungen und der Haarstruktur basieren. |
6. | Analyse und Feedback-Management: |
• | Echtzeit-Feedback: Kunden können direkt nach ihrem Besuch über die App Feedback geben, das von der KI analysiert wird, um unmittelbare Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. |
• | Leistungsanalyse: Das System analysiert kontinuierlich die Leistung der Mitarbeiter und den Geschäftserfolg, identifiziert Trends und Verbesserungsbereiche und liefert datenbasierte Erkenntnisse für strategische Entscheidungen. |
Fazit: Die Digitalisierung und der Einsatz von KI führen allgemein zu einer erheblichen Effizienzsteigerung, einem personalisierten und verbesserten Kundenerlebnis sowie einer optimierten Betriebsführung. Diese Entwicklungen stärken nicht nur die Kundenbindung, sondern positionieren das Unternehmen als Branchenvorreiter. Dieses Beispiel verdeutlicht das immense Potenzial, das in der Digitalisierung und der Anwendung von KI für Handwerks- und Industrieunternehmen liegt.
3 Herausforderungen
Besonders auffällig ist, dass der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, oft nur zögerlich digitale Technologien integriert (s. Abb. 5). Gründe dafür sind häufig 1) finanzielle Engpässe, 2) mangelnde Fachkräfte und 3) die Komplexität der Digitalisierung.
Unzureichende digitale Infrastruktur
Ein weiteres Hemmnis ist 4) die digitale Infrastruktur. Die flächendeckende 5) Verfügbarkeit von schnellem Internet ist in Deutschland ebenso nicht durchgängig gewährleistet, was insbesondere für ländliche Regionen und deren Industrie ein großes Problem darstellt.
Ein weiteres Hemmnis ist 4) die digitale Infrastruktur. Die flächendeckende 5) Verfügbarkeit von schnellem Internet ist in Deutschland ebenso nicht durchgängig gewährleistet, was insbesondere für ländliche Regionen und deren Industrie ein großes Problem darstellt.
Cybersicherheit als digitale Herausforderung
Darüber hinaus weist die Integration digitaler Technologien in Unternehmen häufig Defizite in der 6) Cybersicherheit auf. Viele Unternehmen sind nicht ausreichend gegen Cyberangriffe geschützt, was das Risiko von Datenverlusten und finanziellen Schäden erhöht. Eine hohe Prozessqualität erfordert daher robuste Sicherheitsmaßnahmen, um Produktionsanlagen vor digitalen Bedrohungen zu schützen. Auch die Weiterbildung der Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Werkzeugen und Sicherheitsmaßnahmen bleibt eine Herausforderung.
Abb. 5: Hemmschuh Digitalisierung
Darüber hinaus weist die Integration digitaler Technologien in Unternehmen häufig Defizite in der 6) Cybersicherheit auf. Viele Unternehmen sind nicht ausreichend gegen Cyberangriffe geschützt, was das Risiko von Datenverlusten und finanziellen Schäden erhöht. Eine hohe Prozessqualität erfordert daher robuste Sicherheitsmaßnahmen, um Produktionsanlagen vor digitalen Bedrohungen zu schützen. Auch die Weiterbildung der Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Werkzeugen und Sicherheitsmaßnahmen bleibt eine Herausforderung.
4 Kundenerwartungen
Technologische Revolution: Die Kunden erwarten mehr!
Digitale Innovationen und technologischer Fortschritt drängen in rasantem Tempo auf den Markt und führen zu revolutionären Veränderungen. Diese Entwicklungen beeinflussen unser tägliches Leben auf vielfältige Weise. Technologien wie:
Digitale Innovationen und technologischer Fortschritt drängen in rasantem Tempo auf den Markt und führen zu revolutionären Veränderungen. Diese Entwicklungen beeinflussen unser tägliches Leben auf vielfältige Weise. Technologien wie:
Social Media, | |
Big Data, | |
Cloud-Dienste, | |
künstliche Intelligenz (KI), | |
Smart Devices oder das | |
Internet der Dinge (IoT) |
prägen unsere Gesellschaft. Diese Veränderungen wecken neue Bedürfnisse und Erwartungen bei den Kunden.
Analysewerkzeug Kundenzufriedenheit
Das Kano-Modell (s. Abb. 6) bietet eine hilfreiche Perspektive, um zu verstehen, wie diese Technologien die Kundenzufriedenheit beeinflussen können. Das Modell unterscheidet zwischen (1) Basismerkmalen, (2) Leistungsmerkmalen und (3) Begeisterungsmerkmalen. Während (1) Basismerkmale wie Sicherheitsstandards bei Cloud-Diensten von den Kunden als selbstverständlich vorausgesetzt werden, können (3) Leistungsmerkmale wie Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Dienste die Zufriedenheit direkt beeinflussen. Technologien wie KI und IoT haben das Potenzial, als (3) Begeisterungsmerkmale zu fungieren, da sie den Kunden einzigartige und unerwartete Erfahrungen bieten. Diese Innovationen führen zu einer hohen Kundenzufriedenheit, die ursprünglich nicht erwartet wurde. Im Laufe der Zeit ändert sich jedoch die Wahrnehmung dieser Merkmale. (3) Begeisterungsmerkmale werden zu (2) Leistungsmerkmalen, da sich die Kunden an sie gewöhnen und sie erwarten. Schließlich werden diese (2) Leistungsmerkmale zu (1) Basisanforderungen, da sie zum Standard gehören und als selbstverständlich angesehen werden.
Das Kano-Modell (s. Abb. 6) bietet eine hilfreiche Perspektive, um zu verstehen, wie diese Technologien die Kundenzufriedenheit beeinflussen können. Das Modell unterscheidet zwischen (1) Basismerkmalen, (2) Leistungsmerkmalen und (3) Begeisterungsmerkmalen. Während (1) Basismerkmale wie Sicherheitsstandards bei Cloud-Diensten von den Kunden als selbstverständlich vorausgesetzt werden, können (3) Leistungsmerkmale wie Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Dienste die Zufriedenheit direkt beeinflussen. Technologien wie KI und IoT haben das Potenzial, als (3) Begeisterungsmerkmale zu fungieren, da sie den Kunden einzigartige und unerwartete Erfahrungen bieten. Diese Innovationen führen zu einer hohen Kundenzufriedenheit, die ursprünglich nicht erwartet wurde. Im Laufe der Zeit ändert sich jedoch die Wahrnehmung dieser Merkmale. (3) Begeisterungsmerkmale werden zu (2) Leistungsmerkmalen, da sich die Kunden an sie gewöhnen und sie erwarten. Schließlich werden diese (2) Leistungsmerkmale zu (1) Basisanforderungen, da sie zum Standard gehören und als selbstverständlich angesehen werden.
Fazit: Dieser Zyklus verdeutlicht die Notwendigkeit für Unternehmen, ständig nach neuen Begeisterungsmerkmalen zu suchen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und die Kundenzufriedenheit aufrechtzuerhalten. Durch das Verständnis des Kano-Modells (s. Abb. 6) schätzen Unternehmen besser ein, welche technologischen Merkmale sie entwickeln sollten, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen und ihre Erwartungen zu übertreffen.
Flexibilität im digitalen Zeitalter
Um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, müssen Unternehmen flexibel reagieren und ihre Strategien sowie Prozesse kontinuierlich anpassen. Es geht nicht nur darum, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die den aktuellen Bedarf decken ((1) Basis- und (2) Leistungsanforderungen), sondern auch darum, vorausschauend zu agieren, zukünftige Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen ((3) Begeisterungsanforderungen) und passende Lösungen zu entwickeln, die den Marktanforderungen entsprechen, sobald diese entstehen. Dies erfordert eine gezielte Trendbeobachtung, proaktive Marktanalysen und eine starke Innovationskultur im Unternehmen.
Um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, müssen Unternehmen flexibel reagieren und ihre Strategien sowie Prozesse kontinuierlich anpassen. Es geht nicht nur darum, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die den aktuellen Bedarf decken ((1) Basis- und (2) Leistungsanforderungen), sondern auch darum, vorausschauend zu agieren, zukünftige Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen ((3) Begeisterungsanforderungen) und passende Lösungen zu entwickeln, die den Marktanforderungen entsprechen, sobald diese entstehen. Dies erfordert eine gezielte Trendbeobachtung, proaktive Marktanalysen und eine starke Innovationskultur im Unternehmen.
Kunden wollen alles, sofort und günstig!
Die Kunden von heute verlangen moderne Produkte und Dienstleistungen, die unter anderem folgende Kriterien erfüllen (s. Abb. 7): hohe Qualität, niedrige Kosten und schnelle Verfügbarkeit. Diese Anforderungen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen, da sie oft widersprüchliche Ziele in Einklang bringen müssen:
Die Kunden von heute verlangen moderne Produkte und Dienstleistungen, die unter anderem folgende Kriterien erfüllen (s. Abb. 7): hohe Qualität, niedrige Kosten und schnelle Verfügbarkeit. Diese Anforderungen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen, da sie oft widersprüchliche Ziele in Einklang bringen müssen:
• | Hohe Qualität erfordert sorgfältige Herstellungsprozesse, die Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. |
• | Niedrige Kosten zwingen die Unternehmen, ihre Produktion effizient zu gestalten und unnötige Kosten zu minimieren. |
• | Schnelle Verfügbarkeit erfordert kurze Entwicklungszeiten und eine gut organisierte Lieferkette mit gut gefüllten Lagern. |
Lösungen für höchste Kundenansprüche
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Unternehmen auf innovative Technologien und Managementstrategien setzen. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Digitalisierung, KI, Big Data und automatisierte Prozesse können sie wertvolle Einblicke in das Kundenverhalten gewinnen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. So sind Unternehmen in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und die hohen Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen. Zudem ermöglicht die Digitalisierung eine stärkere Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen, was zu höherer Kundenzufriedenheit und -bindung führt. Gleichzeitig müssen Unternehmen nicht nur auf externe Veränderungen reagieren, sondern auch ihre internen Prozesse und Technologien kontinuierlich optimieren, um effizienter und agiler zu werden.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Unternehmen auf innovative Technologien und Managementstrategien setzen. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Digitalisierung, KI, Big Data und automatisierte Prozesse können sie wertvolle Einblicke in das Kundenverhalten gewinnen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. So sind Unternehmen in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und die hohen Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen. Zudem ermöglicht die Digitalisierung eine stärkere Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen, was zu höherer Kundenzufriedenheit und -bindung führt. Gleichzeitig müssen Unternehmen nicht nur auf externe Veränderungen reagieren, sondern auch ihre internen Prozesse und Technologien kontinuierlich optimieren, um effizienter und agiler zu werden.
5 Erfolgsfaktor Anpassungsfähigkeit
Schlüssel zu nachhaltigem Unternehmenserfolg
Die folgenden Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterzuentwickeln, um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Unternehmen, die in der Lage sind, sich anzupassen, und innovative Lösungen anbieten, werden in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreicher sein und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen können. Die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu überdenken und sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen, ist entscheidend, um den immer strengeren gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Die folgenden Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterzuentwickeln, um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Unternehmen, die in der Lage sind, sich anzupassen, und innovative Lösungen anbieten, werden in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreicher sein und langfristige Kundenbeziehungen aufbauen können. Die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu überdenken und sich den Herausforderungen des digitalen Wandels zu stellen, ist entscheidend, um den immer strengeren gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Dekarbonisierung und Digitalisierung
Beispiel 1 – Lösung für den Klimawandel: Die Automatisierung in der Produktion und die Vernetzung von Produktionsanlagen und Maschinen haben direkten Einfluss auf die Qualität der hergestellten Produkte. Durch die digitale Vernetzung werden Prozesse besser überwacht, gesteuert und optimiert, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Dies führt unter anderem zu Kosteneinsparungen und Klimaschutz. Die Bitkom-Studie [4] „Klimaeffekte der Digitalisierung 2.0” zeigt, dass digitale Technologien ein enormes Potenzial haben, dem Klimawandel entgegenzuwirken und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Je nach Szenario und den eingesetzten Technologien, die zur Erreichung der Klimaziele 2030 beitragen, können insgesamt zwischen 43 und 80 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Der Industriesektor liegt zwischen 5,6 und 12,7 Millionen Tonnen CO2. Die tatsächliche Höhe der Einsparungen hängt maßgeblich von der Geschwindigkeit der digitalen Transformation ab (s. Abb. 8).
Abb. 8: Treibhausgasreduzierung mit Digitalisierung
Beispiel 1 – Lösung für den Klimawandel: Die Automatisierung in der Produktion und die Vernetzung von Produktionsanlagen und Maschinen haben direkten Einfluss auf die Qualität der hergestellten Produkte. Durch die digitale Vernetzung werden Prozesse besser überwacht, gesteuert und optimiert, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Dies führt unter anderem zu Kosteneinsparungen und Klimaschutz. Die Bitkom-Studie [4] „Klimaeffekte der Digitalisierung 2.0” zeigt, dass digitale Technologien ein enormes Potenzial haben, dem Klimawandel entgegenzuwirken und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Je nach Szenario und den eingesetzten Technologien, die zur Erreichung der Klimaziele 2030 beitragen, können insgesamt zwischen 43 und 80 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Der Industriesektor liegt zwischen 5,6 und 12,7 Millionen Tonnen CO2. Die tatsächliche Höhe der Einsparungen hängt maßgeblich von der Geschwindigkeit der digitalen Transformation ab (s. Abb. 8).
Beispiel 2 – zögerndes Verhalten: Das Beispiel zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, Verbraucherbedürfnisse und technologische Trends frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.
Ausgangssituation: Früher gab es nur einfache Mobiltelefone, die hauptsächlich für Sprachanrufe und SMS genutzt wurden. Der Funktionsumfang war begrenzt und die Geräte waren nicht dafür ausgelegt, komplexe Aufgaben zu übernehmen oder sich mit dem Internet zu verbinden.
Vorausschauendes Handeln: Einige wenige Technologieunternehmen erkannten, dass zukünftige Verbraucherbedürfnisse über das hinausgehen würden, was einfache Mobiltelefone bieten konnten. Sie sahen die Möglichkeit, Mobiltelefone zu multifunktionalen Geräten weiterzuentwickeln, die nicht nur Kommunikation ermöglichen, sondern auch viele andere Aspekte des täglichen Lebens erleichtern. Um diesen zukünftigen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurden Smartphones entwickelt, die eine Vielzahl von Funktionen und Technologien integrieren:
• | Internetfähigkeit: Zugang zum Internet für Mails, Web-Browsing und soziale Medien |
• | Multimedia-Funktionen: hochwertige Kameras für Fotos und Videos, Musik- und Videowiedergabe |
• | Apps und Ökosysteme: eine Plattform für Apps, die verschiedene Dienste und Funktionen anbieten, von Navigation über Spiele bis hin zur Finanzverwaltung |
• | Touchscreen-Interfaces: einfache und intuitive Benutzeroberflächen durch Touchscreen-Technologie |
• | Integration von Sensoren: GPS, Beschleunigungsmesser, Gyroskop und andere Sensoren für erweiterte Funktionen und Anwendungen |
Vorteile: Durch die vorausschauende Entwicklung ist es den Technologieunternehmen gelungen, ein Produkt zu schaffen, das nicht nur die aktuellen Bedürfnisse erfüllt, sondern auch zukünftige Trends und Anforderungen berücksichtigt. Dies hat zu einer Revolution in der Art und Weise geführt, wie Menschen kommunizieren, arbeiten und ihr tägliches Leben gestalten.
Folgen: Die neue Technologie führte zu folgenden Veränderungen:
• | erweiterte Funktionalität: Smartphones ersetzten zahlreiche Einzelgeräte wie Digitalkameras, PDA, MP3-Player, GPS-Navigationsgeräte und mehr. |
• | erhöhte Produktivität: Nutzer konnten unterwegs arbeiten, ihre Mails abrufen, Dokumente bearbeiten und Geschäftsanwendungen nutzen. |
• | verbesserte Kommunikation: Soziale Medien, Messaging-Apps und Videoanrufe ermöglichten eine verbesserte und vielseitige Kommunikation. |
• | Innovation und App-Ökosystem: Der App Store und Google Play schufen Plattformen für Entwickler, um innovative Lösungen und Dienstleistungen anzubieten, die das Leben der Nutzer bereichern. |
Auswirkung: Nokia war einst führend auf dem Mobiltelefonmarkt. Trotz seiner technologischen Fähigkeiten zögerte das Unternehmen, rechtzeitig auf den Smartphone-Trend zu reagieren und sich vollständig auf Software und Apps zu konzentrieren. Diese Zurückhaltung ermöglichte es Wettbewerbern wie Apple und Samsung, den Markt zu erobern. Nokia verlor schnell Marktanteile und musste sich später komplett neu aufstellen.
Beispiel 3 – Von analog zu digital: Kodak war einst ein dominanter Hersteller in der Fotografie-Industrie. Trotz der Tatsache, dass das Unternehmen eine der ersten Digitalkameras erfunden hat, verpasste Kodak es, in die digitale Fotografie zu investieren, da es fürchtete, sein lukratives Filmgeschäft zu kannibalisieren. Diese Entscheidung führte dazu, dass Kodak den Übergang zur digitalen Fotografie nicht vollzog und schließlich 2012 Insolvenz anmelden musste.
Fazit: Die drei Beispiele zeigen, dass die größte Herausforderung für die Unternehmen darin besteht, mit den stetig steigenden Kundenerwartungen Schritt zu halten und rechtzeitig mutig in neue Technologien zu investieren. Die Abb. 9 verdeutlicht, dass Unternehmen heute nur dann in der Lage sind, diese Erwartungen zu erfüllen, wenn sie sowohl das Kundenfeedback einbeziehen als auch die Möglichkeiten der Digitalisierung konsequent nutzen. Ohne die digitale Transformation werden Unternehmen langfristig nicht wettbewerbsfähig bleiben und auf die Dynamik der Marktentwicklungen nicht adäquat reagieren können.
6 Bedeutung digitales Qualitätsmanagement (DQMS)
Das Rezept für Erfolg!
Mit Industrie 3.0 lag der Fokus hauptsächlich auf der Implementierung einzelner Systeme wie CRM, ERP, MES, Dokumenten-, Maßnahmen- und Risikomanagement oder CAD. Im Zeitalter der Industrie 4.0 (s. Abb. 10) stehen hingegen die optimale Kombination und Integration aller internen und externen Systeme sowie der Umgang mit den daraus resultierenden Daten im Vordergrund. Dies führt zur Entstehung cyber-physischer Systeme (CPS). Die Digitalisierung des Qualitätsmanagements spielt somit eine zunehmend wichtige Rolle in der modernen Unternehmensführung und -entwicklung. In einer Zeit, in der Technologie und Daten immer wichtiger werden, bietet die Integration digitaler Werkzeuge und Systeme erhebliche Vorteile:
Mit Industrie 3.0 lag der Fokus hauptsächlich auf der Implementierung einzelner Systeme wie CRM, ERP, MES, Dokumenten-, Maßnahmen- und Risikomanagement oder CAD. Im Zeitalter der Industrie 4.0 (s. Abb. 10) stehen hingegen die optimale Kombination und Integration aller internen und externen Systeme sowie der Umgang mit den daraus resultierenden Daten im Vordergrund. Dies führt zur Entstehung cyber-physischer Systeme (CPS). Die Digitalisierung des Qualitätsmanagements spielt somit eine zunehmend wichtige Rolle in der modernen Unternehmensführung und -entwicklung. In einer Zeit, in der Technologie und Daten immer wichtiger werden, bietet die Integration digitaler Werkzeuge und Systeme erhebliche Vorteile:
effizienteres Arbeiten | |
schnellere Fehlererkennung | |
Erhöhung der Kundenzufriedenheit |
Schlüsselkomponenten und Merkmale
Ein modernes Qualitätsmanagementsystem ist somit zunehmend digitalisiert, dient als Informationszentrum zur Steuerung sowie Überwachung aller qualitätsrelevanten Aktivitäten und zeigt die zukünftige Entwicklung an. Es integriert verschiedenste digitale Werkzeuge und Technologien. Einige der wichtigsten Komponenten und Merkmale eines digitalisierten Qualitätsmanagementsystems (DQMS) sind (s. Abb. 11):
Abb. 11: DQMS
Ein modernes Qualitätsmanagementsystem ist somit zunehmend digitalisiert, dient als Informationszentrum zur Steuerung sowie Überwachung aller qualitätsrelevanten Aktivitäten und zeigt die zukünftige Entwicklung an. Es integriert verschiedenste digitale Werkzeuge und Technologien. Einige der wichtigsten Komponenten und Merkmale eines digitalisierten Qualitätsmanagementsystems (DQMS) sind (s. Abb. 11):
A) | Erfassung und Verwaltung von Qualitätsdaten |
• | Sensoren und Internet der Dinge (IoT) ermöglichen in der Produktion die kontinuierliche Erfassung und Überwachung von Daten. Diese Echtzeitdaten, wie Temperatur, Druck, Feuchtigkeit und Dimensionen, werden genutzt, um die Prozessparameter zu optimieren und die Produktqualität sicherzustellen. Darüber hinaus bietet das IoT nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten, wie unter anderem die vorausschauende Wartung (s. Abb. 12). Diese vorausschauende Wartung minimiert Ausfallzeiten und steigert die Effizienz der Produktion erheblich. IoT eröffnet zudem Potenziale für die Verbesserung der gesamten Lieferkette, da Daten nahtlos zwischen Maschinen, Anlagen und Unternehmen ausgetauscht werden können. Dies führt zu einer besseren Planung, einer schnelleren Reaktion auf Störungen und einer insgesamt flexibleren und anpassungsfähigeren Produktion. |
• | Digitale Messsysteme sind elektronische Geräte, die Messdaten in digitaler Form erfassen, verarbeiten und anzeigen. Beispiele sind 3D-Scanner, digitale Messschieber/Mikrometer oder digitale Thermometer. Im Vergleich zu analogen Messgeräten bieten sie in der Regel eine höhere Genauigkeit und Wiederholbarkeit. |
• | Der digitale Zwilling ist eine virtuelle Kopie eines physischen Produkts oder Prozesses. Durch die Simulation und Analyse dieser digitalen Zwillinge können Unternehmen Probleme erkennen und lösen, bevor sie in der realen Welt auftreten. Dies führt zu effizienteren Prozessen und besserer Produktqualität. |
B) | Datenanalyse und Berichtswesen |
• | Datenbanken werden für die Speicherung und Verwaltung der Qualitätsdaten benötigt. Sie müssen einen schnellen Zugriff auf die Daten ermöglichen und über eine ausreichende bzw. erweiterbare Speicherkapazität verfügen. Zudem müssen sie eine zuverlässige Sicherung der Daten gewährleisten, sodass der Zugriff auf die Datenbank nur für berechtigte Personen möglich ist. |
• | Analysesoftware nutzt Algorithmen und maschinelles Lernen zur Datenanalyse, Muster- und Anomalieerkennung. |
• | Dashboards visualisieren Daten in Echtzeit zur Überwachung und Entscheidungsfindung. So behalten Sie stets den Überblick über Ihre Wertschöpfungskette. |
• | Big Data hat die Fähigkeit, große Datenmengen in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren, indem Unternehmen tiefere Einblicke in ihre Produktionsprozesse gewinnen können. Predictive Analytics ermöglicht es, potenzielle Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie die Endprodukte beeinträchtigen. |
• | Maschinendaten sind Informationen, die von Maschinen während des Betriebs gesammelt werden. Diese Daten können Parameter wie Temperatur, Druck, Geschwindigkeit, Stillstandszeiten, Energieverbrauch und andere Betriebsbedingungen umfassen. Die Analyse von Maschinendaten ermöglicht z. B. die Überwachung des Maschinenzustands und der Maschinenleistung (z. B. OEE), die vorbeugende Wartung und die Verbesserung der Produktionseffizienz. |
C) | Dokumentenmanagement |
• | Digitale Dokumentationssysteme ermöglichen die Speicherung und Verwaltung aller qualitätsrelevanten Dokumente wie Arbeitsanweisungen, Spezifikationen, Zeichnungen, Fertigungsunterlagen, Projektfortschritte und Prüfberichte. |
• | Versionierung und Zugriffsrechte gewährleisten, dass stets die aktuellen Dokumente verwendet werden und nur autorisierte Personen Zugriff darauf haben. |
D) | Rückverfolgbarkeit |
• | Lückenlose Dokumentation aller relevanten Daten und Ereignisse ermöglicht umfassende Datenerfassung und gewährleistet eine vollständige Rückverfolgbarkeit bei Qualitätsproblemen. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung und Behebung von Ursachen, erhöht die Produktsicherheit, erfüllt gesetzliche Anforderungen und verbessert die Qualitätssicherung. Gleichzeitig können Prozesse optimiert werden. |
• | QR-Code und RFID-Tracking ermöglichen die lückenlose Verfolgung von Materialien und Produkten über den gesamten Produktionsprozess hinweg und sorgen für vollständige Transparenz. Dies führt zu genauer Bestandskontrolle, reduziert das Fehlerrisiko und steigert die Effizienz, da der genaue Standort und Status der Materialien jederzeit bekannt sind. Unternehmen können so schneller auf Veränderungen reagieren und ihre Produktionsprozesse optimieren. |
E) | Prozesskontrolle |
• | Automatisierte Korrekturmaßnahmen in der Industrie 4.0 ermöglichen durch kontinuierliche Feedback-Schleifen die Überwachung von Maschinen und Prozessen. Bei Abweichungen werden automatisch Anpassungen vorgenommen, was Fehler in Echtzeit behebt, Ausfallzeiten minimiert und die Produktionsqualität verbessert. |
• | Statistische Prozesskontrolle (SPC) unterstützt die Überwachung und Analyse großer Mengen von Produktionsdaten (Big Data) in Echtzeit. Durch die Anwendung statistischer Methoden können Abweichungen frühzeitig erkannt und Trends vorhergesagt werden. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion auf potenzielle Probleme, verbessert die Prozessqualität und erhöht die Effizienz. |
• | Remote Monitoring und Steuerung ermöglicht die Überwachung und Steuerung von Produktionsprozessen aus der Ferne. Dies ist besonders nützlich für die Qualitätskontrolle in weltweit verteilten Produktionsstätten, da Experten aus der Ferne eingreifen und Probleme schnell beheben können. |
• | Robotik ermöglicht durch den Einsatz von Robotern und automatisierten Systemen eine präzisere und effizientere Gestaltung von Produktionsprozessen. Dies führt zu einer konstant hohen Produktqualität, da menschliche Fehler minimiert werden. Zudem können Roboter komplexe und sich wiederholende Aufgaben mit hoher Präzision ausführen. |
• | KI und maschinelles Lernen spielen eine immer wichtigere Rolle in der Qualitätssicherung. Algorithmen erkennen Anomalien in Produktionsprozessen, führen Qualitätsprüfungen durch und machen Verbesserungsvorschläge. Diese Technologien können auch zur Optimierung von Produktionsplänen und zur Reduzierung von Ausschuss eingesetzt werden. |
F) | Audits und Inspektionen |
• | Checklisten und Formulare ermöglichen eine einfache automatische Dateneingabe und -verarbeitung, indem der Zeitaufwand für manuelle Eingaben und Schreibarbeit reduziert wird. Dies führt zu einer schnelleren und effizienteren Durchführung von Inspektionen. |
• | Mobile Apps ermöglichen z. B. Inspektoren, Daten jederzeit und überall, auch offline, zu erfassen. Durch integrierte Funktionen wie GPS, Kamera und Barcode-Scanner sowie Echtzeit-Synchronisation bieten sie eine effiziente und flexible Lösung. Benutzerfreundlichkeit, Anpassbarkeit und Integration mit anderen Systemen sorgen für eine nahtlose Handhabung und sofortige Verfügbarkeit von Informationen. Push-Benachrichtigungen und detaillierte Analysen unterstützen die Optimierung von Inspektionsprozessen und Entscheidungsfindungen. |
G) | Schulung und Qualifizierung |
• | Kompetenzmanagement wird durch Big Data unterstützt, indem Daten zur Identifizierung, Entwicklung und Überwachung von Mitarbeiterqualifikationen und Schulungsbedarf analysiert werden. Die Auswertung großer Datenmengen ermöglicht es Unternehmen, gezielt festzustellen, welche Kompetenzen vorhanden sind, welche weiterentwickelt werden müssen und wo Schulungsbedarf besteht. Dies führt zu einer effizienten Personalentwicklung und stellt sicher, dass Mitarbeiter stets über die notwendigen Kompetenzen verfügen. |
• | E-Learning-Plattformen revolutionieren die allgemeine und berufliche Bildung durch ihre Flexibilität und Zugänglichkeit. Sie ermöglichen es den Lernenden, jederzeit und überall auf Lerninhalte zuzugreifen, häufig über eine benutzerfreundliche Schnittstelle. Diese Plattformen unterstützen verschiedene Lernmethoden, einschließlich interaktiver Kurse, Videos und Tests, und bieten personalisierte Lernwege. Echtzeit-Feedback und Fortschrittsverfolgung helfen, den Lernfortschritt zu überwachen und anzupassen. E-Learning-Plattformen fördern auch den sozialen Austausch durch Foren und Diskussionsgruppen und können in bestehende Systeme integriert werden, um eine umfassende Lernumgebung zu schaffen. |
H) | Integration mit Systemen |
• | ERP (Enterprise Resource Planning) ist eine Softwarelösung, die alle wichtigen Geschäftsprozesse eines Unternehmens integriert und verwaltet. Es umfasst Module für Finanzen, Personal, Produktion, Logistik, Einkauf und andere Bereiche. Ein ERP-System ermöglicht die zentrale Speicherung und Verwaltung von Daten, was die Effizienz steigert und die Entscheidungsfindung verbessert. |
• | MES (Manufacturing Execution System) überwacht, steuert und dokumentiert die Produktion in Echtzeit. Sie erfasst und analysiert Produktionsdaten, um die Produktionsplanung zu optimieren, die Effizienz zu steigern und die Qualität zu sichern. MES kann Informationen über Maschinenlaufzeiten, Produktionskosten, Materialverbrauch und Produktqualität liefern. |
• | SRM (Supplier Relationship Management) ist auf das Management von Beziehungen und Interaktionen mit Lieferanten spezialisiert. Es hilft Unternehmen, ihre Lieferketten zu optimieren, indem es Lieferantenbewertungen, Vertragsmanagement, Bestellprozesse und Risikomanagement unterstützt. SRM verbessert die Kommunikation mit Lieferanten und hilft, Kosten zu senken und Risiken zu minimieren. |
• | WMS (Warehouse Management System) ist eine Software, die Lager- und Logistikprozesse verwaltet. Es steuert und optimiert Lagerbewegungen wie den Wareneingang, die Lagerplatzverwaltung, die Kommissionierung und den Versand. WMS-Systeme helfen, Lagerbestände zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und Fehler zu minimieren. |
• | CAD (Computer-Aided Design) verbessert die Digitalisierung, indem es die Effizienz, Genauigkeit und Zusammenarbeit bei der Erstellung und Optimierung von Entwürfen erhöht und die Kosten durch virtuelle Prototypen senkt. |
I) | Kundenzufriedenheit und Feedback |
• | CRM (Customer Relationship Management) ermöglicht die Verwaltung von Kundenfeedback und Beschwerden. Es fördert die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen und Standorten, erleichtert den Austausch von Qualitätsdaten und Best Practices und trägt so zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse bei. Typische Funktionen umfassen Kontaktmanagement, Vertriebsautomatisierung, Marketingautomatisierung und Kundenservice. |
• | Feedback-Analyse ermöglicht die effiziente Auswertung von Mitarbeiter-Feedback durch die automatisierte Erfassung und Analyse großer Datenmengen. Der Einsatz von Textanalyseprogrammen und maschinellem Lernen liefert wertvolle Erkenntnisse über Verbesserungspotenziale in der Produkt- oder Dienstleistungsqualität. Dies führt zu einer schnelleren Identifikation von Problemen und ermöglicht gezielte Verbesserungsmaßnahmen, was die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht. |
Darüber hinaus werden heute je nach Unternehmen, Verwendungszweck und Eignung eine Vielzahl weiterer Daten verwendet. Dazu gehören:
• | Umweltmanagement und -überwachung dienen der Überwachung und dem Management der Umwelt, einschließlich der Erfassung von Informationen zur Luft- und Wasserqualität sowie zu Klimadaten. |
• | Verkehrsmanagement steuert und verbessert den Verkehrsfluss durch den Einsatz von Verkehrssensoren, GPS-Daten und Verkehrsüberwachung. |
• | Urbanes Management optimiert städtische Infrastrukturen und Dienstleistungen, einschließlich Smart-City-Technologien und demografischer Analysen. |
• | Notfallmanagement und Katastrophenbewältigung verwenden Daten zur Risikobewertung, Frühwarnung und Bewältigung von Notfällen und Naturkatastrophen. |
Fazit: Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; viele weitere Big-Data-Quellen fließen in die jeweiligen Anwendungsbereiche ein. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Anbieter von Digitalisierungssoftware, KI, SMART-Technologie und anderen Komponenten, die Sie bei der Einführung eines digitalen Systems unterstützen können. Mit einem systematischen Ansatz können Sie die Anbieter identifizieren und auswählen, die für Ihre spezifischen Digitalisierungsanforderungen am besten geeignet sind.
7 Vier Digitalisierungsebenen
Die Strategie und der Weg zur Implementierung eines effektiven DQMS erfordert eine sorgfältige Planung und schrittweise Umsetzung. Es sind vier Ebenen zu betrachten (s. Abb. 13):
Ebene 1: Geschäftsmodell | |
Ebene 2: Produkt | |
Ebene 3: Prozess | |
Ebene 4: Qualitätsmanagement |
7.1 Ebene 1: Geschäftsmodell
Werte schaffen
Die erste Ebene beschreibt das Geschäftsmodell, wie ein Unternehmen Wert schafft, liefert und erfasst. Dazu gehören die strategische Ausrichtung, die Zielmärkte, das Wertversprechen, die Ertragsquellen und die Kostenstruktur.
Die erste Ebene beschreibt das Geschäftsmodell, wie ein Unternehmen Wert schafft, liefert und erfasst. Dazu gehören die strategische Ausrichtung, die Zielmärkte, das Wertversprechen, die Ertragsquellen und die Kostenstruktur.
Zukunftsziele erreichen
Die Digitalisierung optimiert die Geschäftsmodelle eines Unternehmens durch den Einsatz von Datenanalyse, Automatisierung, künstlicher Intelligenz und anderen fortschrittlichen Technologien. So erreichen Unternehmen ihre Zukunftsziele. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt in der Regel beim Management, während die Digitalisierung als eine Art Dienstleister agiert, der die Entwicklung und den Betrieb der Geschäftsmodelle unterstützt, verbessert und zukunftsorientiert vorantreibt.
Die Digitalisierung optimiert die Geschäftsmodelle eines Unternehmens durch den Einsatz von Datenanalyse, Automatisierung, künstlicher Intelligenz und anderen fortschrittlichen Technologien. So erreichen Unternehmen ihre Zukunftsziele. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt in der Regel beim Management, während die Digitalisierung als eine Art Dienstleister agiert, der die Entwicklung und den Betrieb der Geschäftsmodelle unterstützt, verbessert und zukunftsorientiert vorantreibt.
Beispiele für Geschäftsmodelle
Die Digitalisierung revolutioniert bestehende und ermöglicht völlig neue Geschäftsmodelle:
Die Digitalisierung revolutioniert bestehende und ermöglicht völlig neue Geschäftsmodelle:
• | Direktvertrieb eines traditionellen Einzelhandelsunternehmens digitalisiert sein Geschäftsmodell durch den Aufbau einer E-Commerce-Plattform. Diese ermöglicht es, Produkte online anzubieten und so den globalen Markt zu erreichen. Datenanalysen helfen, das Kundenverhalten zu verstehen und personalisierte Empfehlungen zu geben. Automatisierung verbessert den Bestell- und Lieferprozess, während KI den Kundenservice durch Chatbots und andere Lösungen optimiert. |
• | Abonnementsmodelle eines Softwareunternehmens gehen von einem Lizenzverkaufsmodell zu einem abonnementbasierten Software-as-a-Service-Modell (SaaS) über. Dies bietet eine kontinuierliche Einnahmequelle und regelmäßige Software-Updates ohne zusätzliche Kosten. Durch Datenanalyse wird die Softwarenutzung überwacht und an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst. KI ermöglicht einen proaktiven Support und löst Probleme, bevor der Nutzer sie bemerkt. |
7.2 Ebene 2: Produkt
Produkte digitalisieren
Diese Ebene konzentriert sich auf die Produkte oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen herstellt oder anbietet. Sie umfasst die Produktentwicklung, das Produktdesign, die Produktfertigung und die Produktentsorgung. Die Digitalisierung stellt sicher, dass alle produktbezogenen Daten korrekt, konsistent und zuverlässig sind, um die Produktentwicklung sowie den Kundennutzen zu optimieren.
Diese Ebene konzentriert sich auf die Produkte oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen herstellt oder anbietet. Sie umfasst die Produktentwicklung, das Produktdesign, die Produktfertigung und die Produktentsorgung. Die Digitalisierung stellt sicher, dass alle produktbezogenen Daten korrekt, konsistent und zuverlässig sind, um die Produktentwicklung sowie den Kundennutzen zu optimieren.
• | 3D-Modellierung und Simulation (z. B. CAD) werden von Unternehmen eingesetzt, um Produkte virtuell zu entwerfen, zu testen und zu optimieren, bevor sie physisch hergestellt werden. Dadurch können Fehler frühzeitig erkannt, Konstruktionsänderungen vorgenommen und Entwicklungs- und Produktionskosten gesenkt werden. |
• | Produktinnovation und -entwicklung werden durch die Integration digitaler Technologien beschleunigt. Unternehmen verbessern dadurch ihre bestehenden Produkte und Dienstleistungen oder entwickeln völlig neue Angebote für ihre Kunden. Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) ermöglichen die Erweiterung physischer Produkte um digitale Funktionen, was deren Funktionalität steigert und neue Anwendungsfälle schafft. Der Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) trägt dazu bei, einzigartige und innovative Produkterlebnisse zu gestalten, wie etwa die Visualisierung und Anpassung von Prototypen sowie die Unterstützung bei der Montage und Wartung komplexer oder sicherheitskritischer Komponenten. |
7.3 Ebene 3: Prozess
Digitalisierung der Geschäftsprozesse
In dieser Ebene liegt der Fokus auf den Prozessen und deren Beschreibung der betrieblichen Abläufe und Verfahren innerhalb eines Unternehmens, die zur Erstellung und Lieferung von Produkten und Dienstleistungen notwendig sind. Effizienz und Effektivität der Prozesse sind in dieser Ebene von zentraler Bedeutung.
In dieser Ebene liegt der Fokus auf den Prozessen und deren Beschreibung der betrieblichen Abläufe und Verfahren innerhalb eines Unternehmens, die zur Erstellung und Lieferung von Produkten und Dienstleistungen notwendig sind. Effizienz und Effektivität der Prozesse sind in dieser Ebene von zentraler Bedeutung.
Operative Abläufe
Im Rahmen des DQMS konzentriert sich das Unternehmen auf die operativen Prozesse und Verfahren und deren Digitalisierung. Ein effektives DQMS wird in alle relevanten Prozesse integriert, um die Effizienz und Effektivität der Datenverarbeitung und -nutzung zu gewährleisten. Dies wird als Business Process Automation (BPA) bezeichnet.
Im Rahmen des DQMS konzentriert sich das Unternehmen auf die operativen Prozesse und Verfahren und deren Digitalisierung. Ein effektives DQMS wird in alle relevanten Prozesse integriert, um die Effizienz und Effektivität der Datenverarbeitung und -nutzung zu gewährleisten. Dies wird als Business Process Automation (BPA) bezeichnet.
Beispiele für digitale Prozesse
Software-Programme wie ERP- und CRM-Systeme optimieren digitale Prozesse in Bereichen wie Produktionsabläufen, Lieferkettenmanagement und Vertriebswegen. Der Einsatz von Cloud-Diensten steigert die Effizienz durch zentrale und ortsunabhängige Datenverfügbarkeit. Besonders wichtig ist die Automatisierung manueller Tätigkeiten. Neben der Implementierung von ERP- und CRM-Systemen kommen fortschrittliche Technologien wie Robotik und KI zum Einsatz, um Prozesse weiter zu optimieren. Predictive Analytics hilft Unternehmen, potenzielle Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Die Integration von Sensoren und IoT-Geräten ermöglicht kontinuierliche Datenerfassung und -überwachung in Produktions- und Lieferkettenprozessen, indem Abweichungen sofort erkannt und behoben werden können. Closed-Loop-Feedback-Systeme unterstützen Unternehmen, aus vergangenen Fehlern zu lernen und ihre Prozesse kontinuierlich zu verbessern (s. Abb. 14).
Abb. 14: Closed-Loop-Feedback-Systeme
Software-Programme wie ERP- und CRM-Systeme optimieren digitale Prozesse in Bereichen wie Produktionsabläufen, Lieferkettenmanagement und Vertriebswegen. Der Einsatz von Cloud-Diensten steigert die Effizienz durch zentrale und ortsunabhängige Datenverfügbarkeit. Besonders wichtig ist die Automatisierung manueller Tätigkeiten. Neben der Implementierung von ERP- und CRM-Systemen kommen fortschrittliche Technologien wie Robotik und KI zum Einsatz, um Prozesse weiter zu optimieren. Predictive Analytics hilft Unternehmen, potenzielle Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Die Integration von Sensoren und IoT-Geräten ermöglicht kontinuierliche Datenerfassung und -überwachung in Produktions- und Lieferkettenprozessen, indem Abweichungen sofort erkannt und behoben werden können. Closed-Loop-Feedback-Systeme unterstützen Unternehmen, aus vergangenen Fehlern zu lernen und ihre Prozesse kontinuierlich zu verbessern (s. Abb. 14).
7.4 Ebene 4: Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement ist das zentrale Element zur Sicherung der hohen Qualitätsstandards eines Unternehmens und seiner Kunden. Es umfasst sowohl traditionelle Systeme und Praktiken wie Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) als auch moderne Ansätze zur stetigen Optimierung. Diese Elemente sind entscheidend, um die Konsistenz und Effizienz der Produktion und Dienstleistungserbringung zu gewährleisten.
Digitalisierung des Qualitätsmanagements
Die Digitalisierung hat das Qualitätsmanagement durch Automatisierung und Integration fortschrittlicher Technologien erheblich weiterentwickelt. Durch den Einsatz digitaler Hard- und Softwarewerkzeuge werden die Prozesse der Qualitätssicherung und -Verbesserung effizienter und präziser. Mithilfe von Analyseprogrammen und Algorithmen werden Daten in Echtzeit überwacht und analysiert, was eine schnellere und fundiertere Entscheidungsfindung ermöglicht.
Die Digitalisierung hat das Qualitätsmanagement durch Automatisierung und Integration fortschrittlicher Technologien erheblich weiterentwickelt. Durch den Einsatz digitaler Hard- und Softwarewerkzeuge werden die Prozesse der Qualitätssicherung und -Verbesserung effizienter und präziser. Mithilfe von Analyseprogrammen und Algorithmen werden Daten in Echtzeit überwacht und analysiert, was eine schnellere und fundiertere Entscheidungsfindung ermöglicht.
Automatisierte Qualitätssicherung
Ein zentraler Aspekt der Digitalisierung in diesem Bereich ist die automatisierte Qualitätssicherung. Moderne Technologien wie maschinelles Lernen und KI verändern das Qualitätsmanagement, indem sie Muster und Anomalien in großen Datensätzen erkennen, die menschlichen Prüfern entgehen könnten. Diese Automatisierung führt zu einer erheblichen Steigerung der Genauigkeit und Effizienz von Qualitätskontrollen.
Ein zentraler Aspekt der Digitalisierung in diesem Bereich ist die automatisierte Qualitätssicherung. Moderne Technologien wie maschinelles Lernen und KI verändern das Qualitätsmanagement, indem sie Muster und Anomalien in großen Datensätzen erkennen, die menschlichen Prüfern entgehen könnten. Diese Automatisierung führt zu einer erheblichen Steigerung der Genauigkeit und Effizienz von Qualitätskontrollen.
Beispiele für digitales Qualitätsmanagement
• | Machine Learning und KI sind entscheidend bei der Analyse großer Mengen von Qualitätsdaten und bei der Erkennung von Mustern und Anomalien, die häufig übersehen werden. Dies ermöglicht eine genauere Qualitätskontrolle. |
• | Transparenz und Nachverfolgbarkeit werden durch digitale Dashboards und Reporting-Tools ermöglicht, die es Unternehmen erlauben, den Status ihrer Qualitätskennzahlen in Echtzeit zu überwachen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies fördert nicht nur die interne Effizienz, sondern unterstützt die Einhaltung externer Vorschriften und Standards. |
• | Verbesserte Zusammenarbeit wird durch cloudbasierte Plattformen ermöglicht, die einen ortsunabhängigen Zugriff auf Qualitätsdaten und -berichte bieten. Dies erleichtert die Kooperation zwischen verschiedenen Abteilungen, Standorten und externen Partnern und steigert die Effizienz sowie Reaktionsfähigkeit des Unternehmens. |
• | Kontinuierliche Verbesserung wird erst durch die Digitalisierung richtig ermöglicht, indem sie die systematische Erfassung und Analyse von Rückmeldungen und Fehlern unterstützt, beispielsweise im Rahmen von Six-Sigma- oder Lean-Aktivitäten. Dies trägt zur fortlaufenden Optimierung der Qualitätsprozesse und zur Steigerung der Gesamtleistung des Unternehmens bei. |
Fazit: Unter Berücksichtigung der vier Ebenen – Geschäftsmodell, Produkt, Prozess und Qualitätsmanagement – schöpfen Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung voll aus. Dies ermöglicht nicht nur eine Steigerung der Produkt- und Prozessqualität, sondern auch eine erfolgreiche Anpassung an die neuen digitalen Möglichkeiten. Dazu ist es jedoch notwendig, bestehende Strukturen und Methoden an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Ein maßgeschneiderter Plan, der auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens abgestimmt ist, ist unerlässlich. Erfolgreich werden die Unternehmen sein, die die Digitalisierung als Chance für Innovation und Qualitätssteigerung begreifen. Die Digitalisierung von Prozessen kann als Weiterentwicklung der seit Jahrzehnten etablierten Prozessoptimierung durch Automatisierung gesehen werden, die in vielen Bereichen mit dem Zusatz „4.0" versehen wird.
8 Digitalisierungsroadmap
Eine Digitalisierungsroadmap ist ein strategisches Instrument, das Unternehmen unterstützt, ihre Digitalisierungsziele systematisch und effizient zu erreichen. Sie dient als Leitfaden, der die Schritte und Maßnahmen zur Einführung und Umsetzung digitaler Technologien und Prozesse im Unternehmen strukturiert und priorisiert. Risiken werden minimiert und der Erfolg digitaler Initiativen wird messbar. Wie bei jedem Projekt können Sie bei der Umsetzung der Digitalisierung die klassische Projektplanung anwenden. Dazu gehören regelmäßige Planung, Umsetzung, Kontrolle, Teammeetings und Meilenstein-Reviews. Es gibt jedoch einige Unterschiede zwischen der Digitalisierung und den traditionellen Projekten, die sich auf die Planung und Umsetzung auswirken (s. Abb. 15). Dazu gehören:
Abb. 15: Digitalisierungsroadmap
Komplexität und Dynamik
• | Digitalisierungsprojekt: Die Einführung digitaler Technologien ist häufig komplex und von schnellen Veränderungen geprägt, da technologische Entwicklungen und Anforderungen sich kontinuierlich weiterentwickeln. Die Roadmap muss daher flexibel gestaltet sein, um auf neue Technologien und Marktveränderungen reagieren zu können. |
• | Traditionelle Projekte: Diese sind in der Regel klarer definiert und stabiler in ihren Anforderungen. Änderungen treten seltener auf und sind meist umfangreicher, da sie größere Auswirkungen auf etablierte Strukturen und Prozesse haben können. |
Integration und Vernetzung
• | Digitalisierungsprojekt: Erfordern oft die Integration neuer Systeme und Prozesse in bestehende Strukturen. Dies umfasst komplexe Schnittstellen und Datenflüsse, die überwacht und angepasst werden müssen. |
• | Traditionelles Projekt: Konzentrieren sich häufig auf spezifische, abgeschlossene Aufgaben oder Ziele, ohne die gleiche Notwendigkeit zur Integration in bestehende Systeme. |
Datenmanagement und Sicherheit
• | Digitalisierungsprojekt: Der Umgang mit Daten spielt eine zentrale Rolle, einschließlich Datenschutz und Cybersicherheit. Die Roadmap muss Maßnahmen zum Schutz sensibler Daten und zur Einhaltung von Vorschriften berücksichtigen. |
• | Traditionelles Projekt: Obwohl das Datenmanagement ebenfalls wichtig ist, ist es oft weniger komplex und steht nicht so stark im Fokus. |
Kultureller Wandel und Akzeptanz
• | Digitalisierungsprojekt: Der Erfolg hängt stark von der Akzeptanz und dem kulturellen Wandel innerhalb des Unternehmens ab. Schulung und aktives Engagement des Personals sind entscheidend, um die neuen digitalen Prozesse nachhaltig zu implementieren. |
• | Traditionelles Projekt: Diese können kulturelle Aspekte beeinflussen, jedoch liegt der Fokus eher auf der Erreichung spezifischer Projektziele, ohne den gleichen Grad an umfassendem kulturellem Wandel zu erfordern. |
Agilität und Iteration
• | Digitalisierungsprojekt: Sie zeichnen sich häufig durch eine hohe Agilität und iterative Vorgehensweisen aus, um flexibel auf Feedback und neue Anforderungen reagieren zu können. Agile Methoden wie SCRUM werden oft verwendet, um schnelle Anpassungen und kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen. |
• | Traditionelles Projekt: Diese folgen meist einem sequenziellen Ansatz, bei dem die einzelnen Phasen nacheinander abgeschlossen werden, wodurch Veränderungen seltener und umfangreicher umgesetzt werden. |
Technologische Abhängigkeiten
• | Digitalisierungsprojekt: Die Abhängigkeit von Technologien und deren ständige Weiterentwicklung kann sich auf das Projekt auswirken. Es ist wichtig, die neuesten Technologien zu integrieren und gleichzeitig mit bestehenden Systemen kompatibel zu bleiben. |
• | Traditionelles Projekt: Technologische Abhängigkeiten sind in der Regel stabiler und weniger stark von schnellen Innovationszyklen oder technologischen Veränderungen betroffen. |
Fazit: Diese Unterschiede erfordern oft spezifische Ansätze und Anpassungen in der Projektplanung und -durchführung, um den besonderen Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden. Nachfolgend sind die wesentlichen Elemente und Funktionen für die Umsetzung der Digitalisierung aufgeführt.
Schritt 1 – Digitalisierungsziele: Definieren Sie klare und messbare Ziele.
Das bedeutet:
• | konkrete Ziele: Definieren Sie konkrete, klar formulierte Ziele, die durch die Digitalisierung erreicht werden sollen. Beispiele könnten sein: „Verbesserung der Prozessgeschwindigkeit”, „Senkung der Kosten”, „Verkürzung der Testzyklen”, „Erhöhung der Kundenzufriedenheit”, „Erschließung neuer Geschäftsfelder” oder „Verbesserung der Datenqualität”. |
• | Messbarkeit: Stellen Sie sicher, dass die Ziele messbar sind. Das bedeutet, dass sie mit quantitativen oder qualitativen Indikatoren bewertet werden können. Zum Beispiel: „Reduzierung der Bearbeitungszeit um 20 %”, „Erhöhung der Kundenzufriedenheit um 10 Punkte” oder „Reduzierung der Betriebskosten um 15 %”. |
• | zeitliche Festlegung: Legen Sie einen klaren Zeitrahmen fest, in dem die Ziele erreicht werden sollen. Dies hilft, den Fortschritt zu verfolgen und sicherzustellen, dass die Digitalisierungsbemühungen rechtzeitig umgesetzt werden. Beispiele: „Ziel X innerhalb von sechs Monaten erreichen”, „Projekt Y bis Ende des Jahres abschließen”. |
• | Relevanz und Realisierbarkeit: Stellen Sie sicher, dass die Ziele für die Unternehmensstrategie relevant und erreichbar sind. Dies bedeutet, dass die Ziele mit den übergeordneten Unternehmenszielen übereinstimmen und mit den verfügbaren Ressourcen erreicht werden können. |
• | Verantwortlichkeiten zuweisen: Legen Sie fest, wer für die Erreichung der einzelnen Ziele verantwortlich ist: „Geschäftsführung”, „Abteilung B”, „Person X”. Dies schafft Verantwortlichkeit und Klarheit im Unternehmen. Setzen Sie zudem einen Digitalisierungsbeauftragten ein für die Koordination aller Digitalisierungsprojekte. |
Fazit: Die Definition klarer und messbarer Digitalisierungsziele ermöglicht es Unternehmen, Fortschritte zu überwachen, Erfolge zu messen und sicherzustellen, dass Digitalisierungsmaßnahmen zielgerichtet und effektiv sind. Dies wird unter anderem im Rahmen eines Digitalisierungsworkshops ermittelt.
Agenda für einen Digitalisierungsworkshop:
• | Stand der Digitalisierung im Unternehmen |
• | Review der Prozess-, Hard- und Software-Tools-Landschaft – High Level |
• | Einzeltracks zur Analyse der etablierten Prozesse und eingesetzten Hard- und Software-Tools für die relevanten Bereiche |
• | Entwicklung eines Projektvorgehens |
• | Erarbeitung von High-Level-Anforderungen |
• | Auswahl bzw. Eingrenzung der infrage kommenden Software-Tools |
• | Erarbeitung eines Einführungskonzepts und Überführung in einen Meilensteinplan |
• | Abstimmung des weiteren Vorgehens |
Schritt 2 – Entwicklung einer Vision: Entwickeln und definieren Sie eine langfristige Vision für die digitale Transformation Ihres Unternehmens. Diese enthält:
• | Ausrichtung: Formulieren Sie eine klare Vorstellung davon, wie die digitale Transformation das Unternehmen kurz-, mittel- und langfristig verändern werden soll. |
• | Strategische Ziele: Definieren Sie die übergeordneten strategischen Ziele, die durch die digitale Transformation erreicht werden sollen. |
• | Identifikation der Stakeholder: Identifizieren Sie alle relevanten Stakeholder, die von der Digitalisierung betroffen sind oder Einfluss auf den Projekterfolg haben können. Dazu gehören Führungskräfte, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und andere Partner. |
• | Unternehmensweite Integration: Stellen Sie sicher, dass die Vision vom gesamten Management unterstützt und in alle Geschäftsbereiche integriert wird. |
• | Innovation und Wandel: Fördern Sie eine Kultur der Innovation und des Wandels, um die digitale Transformation zu unterstützen. |
• | Kommunikation: Kommunizieren Sie die Vision klar und überzeugend an das gesamte Personal, um Engagement und Unterstützung sicherzustellen. |
Fazit: Die Entwicklung einer langfristigen Vision stellt sicher, dass die digitale Transformation zielgerichtet und koordiniert (kohärent) umgesetzt wird, damit das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleibt.
Schritt 3 – Analyse des Ist-Zustands: Dies bedeutet, dass das Unternehmen eine detaillierte Untersuchung aller bestehenden Systeme und Prozesse durchführt, um den aktuellen Stand der Digitalisierung zu erfassen (s. Abb. 15). Dies umfasst folgende Inhalte:
• | vorhandene Systeme: Welche Technologien und Softwarelösungen werden aktuell eingesetzt? |
• | Digitalisierungsgrad: Wie weit ist die Digitalisierung in den verschiedenen Geschäftsbereichen fortgeschritten? |
• | IT-Landschaft: Wie ist die IT-Infrastruktur aufgebaut, und welche Hardware und Netzwerke werden genutzt? |
• | aktuelle Prozesse: Wie laufen die Geschäftsprozesse aktuell ab und welche Prozesse sind digitalisiert oder noch manuell? |
• | Daten: Wie sind die Handhabung, Archivierung und Wiederauffindbarkeit vorhandener und neuer Daten? |
Fazit: Insgesamt ist eine Ist-Analyse ein wesentliches Instrument, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die Effektivität zu steigern und den Erfolg von Veränderungsprozessen sicherzustellen.
Schritt 4 – Ermittlung der Schwachstellen: Bewertung des Optimierungspotenzials zur Verbesserung des Qualitätsmanagements. Das bedeutet:
• | Analyse bestehender Prozesse: Untersuchen Sie die aktuellen Qualitätsmanagementprozesse auf Ineffizienzen und Schwachstellen. |
• | Identifikation von Problembereichen: Identifizieren Sie Bereiche, in denen regelmäßig Fehler oder Probleme auftreten. |
• | Bewertung der Auswirkungen: Analysieren Sie, wie sich diese Schwachstellen auf die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen und die Kundenzufriedenheit auswirken. |
Fazit: Diese Analyse hilft, Lücken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren und bildet die Grundlage für die digitale Transformation. Durch die gezielte Verbesserung der Schwachstellen wird das digitale Qualitätsmanagementsystem effektiver, was die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen erhöht.
Schritt 5 – Potenziale ermitteln: Identifizieren Sie die Kernbereiche und Potenziale im Unternehmen. Das bedeutet:
• | Optimierungspotenziale: Identifizieren Sie Möglichkeiten zur Verbesserung und Effizienzsteigerung der Qualitätsmanagementprozesse, z. B. durch Automatisierung, bessere Schulung der Mitarbeiter oder den Einsatz neuer Technologien. |
• | Wirtschaftlicher Nutzen: Identifizieren Sie Geschäftsbereiche oder Prozesse, die für das Erreichen der Unternehmensziele entscheidend sind. |
• | Kundenzufriedenheit: Identifizieren Sie Bereiche, in denen die Digitalisierung das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit signifikant verbessern kann. |
Fazit: Die Identifikation von Kernbereichen und Potenzialen im Unternehmen ist essenziell, um weitere Optimierungspotenziale zu erschließen und die Effizienz der Qualitätsmanagementprozesse zu steigern. Dies führt zu einer Fokussierung auf wirtschaftlich relevante Geschäftsbereiche und einer zielgerichteten Umsetzung der Unternehmensziele, um den größten finanziellen Nutzen bzw. die größte Effizienzsteigerung zu erzielen.
Schritt 6 – Priorisierung: Bei der Priorisierung von Digitalisierungsprojekten berücksichtigen Sie folgende Aspekte:
• | Sicherheit: Projekte, die den Schutz sensibler Daten und die Systemsicherheit erhöhen, haben Vorrang, da sie direkten Einfluss auf die Qualität und Zuverlässigkeit von Produkten und Prozessen haben. |
• | Qualität: Projekte, die die Produkt- und Prozessqualität nachhaltig verbessern, sollen bevorzugt werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. |
• | Risikomanagement: Projekte, die dringende Risiken adressieren, sollen zuerst behandelt werden, um negative Auswirkungen auf die Qualität frühzeitig zu verhindern. |
• | Komplexität: Einfachere Projekte, die dennoch deutliche Qualitätsverbesserungen bringen, ermöglichen schnelle Erfolge und schrittweise Anpassungen. |
• | Nachhaltigkeit: Langfristig wertschöpfende Projekte sichern Effizienz und Qualität auf Dauer. |
• | Dringlichkeit: Dringende Projekte aufgrund externer Anforderungen müssen priorisiert werden, um die Qualität auf hohem Niveau zu halten. |
• | Finanzielle Bewertung: Projekte, die hohe Qualität mit Kosteneffizienz verbinden, werden bevorzugt, um den ROI zu maximieren. |
Fazit: Eine gezielte Priorisierung von Projekten verbessert sowohl die Produkt- als auch die Prozessqualität, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und sichert die Zufriedenheit von Kunden und Stakeholdern (s. Abb. 16).
Schritt 7 – Ressourcenplanung: Stellen Sie die finanziellen Mittel für die Digitalisierungsprojekte bereit und planen Sie den Einsatz von Personal und Technologien. Das bedeutet:
• | Budgetierung: Ermittlung und Zuweisung der finanziellen Mittel, die für die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte erforderlich sind. |
• | Personalplanung: Bestimmen Sie den Personalbedarf für die einzelnen Projekte, einschließlich der erforderlichen Kompetenzen und Kapazitäten. |
• | Technologieeinsatz: Planen Sie den Einsatz der benötigten Technologien, einschließlich Hardware, Software und Infrastruktur. |
• | Ressourcenzuweisung: Planen Sie den Einsatz von Personal, finanziellen Mitteln und Technologien für jede Phase des Projekts. Weisen Sie den Projekten die erforderlichen Ressourcen zu, um sicherzustellen, dass alle benötigten Ressourcen rechtzeitig und in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen. |
Fazit: Durch eine sorgfältige Ressourcenplanung stellen Sie sicher, dass die Digitalisierungsprojekte effizient und erfolgreich umgesetzt werden und dass finanzielle, personelle und technologische Ressourcen optimal genutzt werden.
Schritt 8 – Zeitplanung: Stellen Sie nun einen detaillierten Zeitplan für die Umsetzung auf (s. Abb. 17). Dieser enthält:
• | Projektphasen definieren: Unterteilen Sie das Digitalisierungsprojekt in klare Phasen oder Meilensteine, die nacheinander abgearbeitet werden. |
• | Zeitrahmen festlegen: Bestimmen Sie für jede Projektphase konkrete Start- und Endtermine, um die zeitliche Abfolge der Aufgaben festzulegen. |
• | Abhängigkeiten berücksichtigen: Identifizieren Sie Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Projektphasen und stellen Sie sicher, dass diese bei der Zeitplanung berücksichtigt werden. |
• | Pufferzeiten einplanen: Berücksichtigen Sie mögliche Verzögerungen und planen Sie Pufferzeiten ein, um auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren zu können. |
• | Flexibilität bewahren: Stellen Sie sicher, dass die Projektplanung flexibel genug ist, um auf unvorhergesehene Änderungen reagieren zu können. |
Fazit: Durch die Erstellung eines detaillierten Zeitplans stellen Sie sicher, dass Digitalisierungsprojekte strukturiert und effizient durchgeführt werden und die Ziele innerhalb des festgelegten Zeitrahmens erreicht werden.
Schritt 9 – Umsetzung: Führen Sie die einzelnen Projekte entsprechend der Projektplanung strukturiert durch und wenden Sie effektive Projektmanagementmethoden an. Beginnen Sie ggf. mit kleineren, kontrollierten Pilotprojekten, um die ausgewählten Werkzeuge und Prozesse in einer realen Umgebung zu testen (s. Abb. 18). Dies bedeutet:
• | Projektplanung folgen: Halten Sie sich an den im Team vereinbarten Projektplan. Stellen Sie sicher, dass die Projekte in der festgelegten Reihenfolge und innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens durchgeführt werden. |
• | Projektmanagementmethoden anwenden: Nutzen Sie bewährte Projektmanagementmethoden wie agiles Projektmanagement, SCRUM, Wasserfallmodell, PRINCE2 oder Critical-Path-Methode (CPM), um die Projekte effektiv zu planen, durchzuführen und zu überwachen. |
• | Überwachung und Anpassung: Implementieren Sie Mechanismen zur kontinuierlichen Überwachung des Ressourceneinsatzes und passen Sie die Planung bei Bedarf an, um auf unvorhergesehene Änderungen und Herausforderungen reagieren zu können. |
• | Regelmäßige Kommunikation: Informieren Sie Stakeholder, Management, Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten regelmäßig über den Fortschritt von Digitalisierungsprojekten, geplante Veränderungen und wichtige Entscheidungen. Nutzen Sie verschiedene Kommunikationskanäle wie Besprechungen, Newsletter und Berichte. |
• | Erfahrungen sammeln: Nutzen Sie Pilotprojekte, um wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln, die bei der späteren Umsetzung in größerem Maßstab hilfreich sind. |
• | Feedback einholen: Sammeln Sie Feedback, um die digitalen Prozesse kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, um ihre Effektivität und Effizienz zu steigern. |
• | Stakeholder-Engagement: Beziehen Sie Stakeholder aktiv in den Digitalisierungsprozess ein, um deren Unterstützung und Engagement zu gewinnen. |
• | Validierung: Planen Sie gegebenenfalls die Validierung der Digitalisierung ein. Dieser Prozess umfasst die Analyse der Anforderungen, Designüberprüfungen, Testphasen und Risikoanalysen. Eine gründliche Validierung minimiert Risiken, gewährleistet Datensicherheit und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Dies stärkt das Vertrauen in neue digitale Lösungen. |
Fazit: Durch eine strukturierte Umsetzung und den Einsatz von Pilotprojekten wird das Fehlerrisiko minimiert und die Akzeptanz neuer Tools und Prozesse erhöht werden. Wenden Sie bei mehreren Projekten ein Multiprojektmanagement an, um den Überblick über alle Projekte und deren Fertigstellung zu behalten.
Schritt 10 – Schulung und Weiterbildung: Bereiten Sie das Personal auf den Umgang mit den neuen digitalen Technologien vor. Dazu gehört die Durchführung von Schulungsprogrammen für das betroffene Personal, um sicherzustellen, dass es die neuen Werkzeuge und Prozesse effektiv nutzen kann. Das bedeutet:
• | Bedarfsermittlung: Analysieren Sie die Qualifikationslücken und den Schulungsbedarf der Mitarbeiter im Hinblick auf die neuen Technologien und Prozesse. |
• | Schulungsprogramme entwickeln: Entwickeln Sie maßgeschneiderte Schulungsprogramme, die sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen vermitteln. |
• | Durchführung der Schulungen: Organisieren und führen Sie Schulungen für das Personal durch, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die neuen Tools und Prozesse verstehen und anwenden können. |
• | Praxiseinsätze: Ermöglichen Sie den Mitarbeitern, das Gelernte in realen Projekten und Szenarien anzuwenden, um praktische Erfahrungen zu sammeln. |
• | kontinuierliche Weiterbildung: Implementieren Sie ein System zur kontinuierlichen Weiterbildung, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter mit den neuesten Entwicklungen und Best Practices vertraut bleiben. |
Fazit: Durch gezielte Aus- und Weiterbildung wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter die neuen Technologien und Prozesse effizient und effektiv nutzen können, was den Erfolg der Digitalisierungsprojekte unterstützt. Diese Maßnahmen laufen parallel zur Roadmap und werden zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt.
Schritt 11 – Change-Management (CM): Entwickeln Sie einen CM-Plan, um die Akzeptanz der neuen Prozesse im gesamten Unternehmen zu fördern und mögliche Widerstände zu überwinden. Passen Sie die digitalen Prozesse kontinuierlich an technologische Entwicklungen und sich ändernde Geschäftsanforderungen an. Das bedeutet:
• | kulturellen Wandel begleiten: Fördern Sie eine Unternehmenskultur, die offen für Veränderungen ist und Innovationen unterstützt. Dies erfordert das Engagement und die Vorbildfunktion des Managements und der Führungskräfte. |
• | Akzeptanz fördern: Entwickeln Sie Maßnahmen, um die Akzeptanz der neuen Prozesse und Technologien bei den Mitarbeitenden zu erhöhen. Dies kann durch regelmäßige Informationsveranstaltungen, Workshops und Schulungen geschehen. |
• | Widerstände überwinden: Identifizieren Sie frühzeitig mögliche Widerstände und entwickeln Sie Strategien, um diese zu überwinden. Dies kann durch gezielte Schulungen, persönliche Gespräche und die Einbindung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozess geschehen. Die „Diffusionstheorie der Innovationen” hilft, die verschiedenen Adopterkategorien (Innovatoren, Early Adopters, Early Majority, Late Majority und Late Adopters) zu identifizieren. |
• | kontinuierliche Anpassung: Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig die digitalen Prozesse, um sicherzustellen, dass sie mit den neuesten technologischen Entwicklungen und den sich ändernden Geschäftsanforderungen Schritt halten. |
Fazit: Ein effektives CM stellt sicher, dass die digitale Transformation im gesamten Unternehmen unterstützt wird, die neuen Prozesse nachhaltig implementiert werden und alle aktiv an den Veränderungen beteiligt sind.
Schritt 12 – Monitoring: Überwachen Sie regelmäßig den Fortschritt der Digitalisierungsprojekte. Führen Sie regelmäßige Leistungsbewertungen, KPI-Messungen und Meilenstein-Reviews durch, die den Fortschritt und die Effektivität der digitalen Aktivitäten überwachen. Sammeln und analysieren Sie regelmäßig neue Erkenntnisse und Daten aus den laufenden Projekten, um deren Relevanz und Auswirkungen auf die ursprüngliche Planung zu bewerten (s. Abb. 19). Das bedeutet:
• | Fortschrittsüberwachung: Implementieren Sie ein System zur regelmäßigen Überwachung des Fortschritts von Digitalisierungsprojekten ein. Verfolgen Sie, ob die Projekte im geplanten Zeit- und Kostenrahmen vorankommen und identifizieren Sie frühzeitig mögliche Abweichungen. |
• | Berichterstattung: Erstellen Sie regelmäßige Berichte, um den Fortschritt und die Ergebnisse der Digitalisierungsprojekte transparent zu dokumentieren und relevante Stakeholder umfassend zu informieren. |
• | Leistungsbewertungen: Führen Sie regelmäßige Leistungsbewertungen durch, um sicherzustellen, dass die in Schritt 1 festgelegten Ziele und Meilensteine erreicht werden. |
• | KPI-Messungen: Definieren Sie weitere Key Performance Indicators (KPIs), um den Erfolg und die Effektivität der digitalen Prozesse zu messen. Beispiele für KPIs könnten die Reduzierung von Fehlern, die Verkürzung der Bearbeitungszeit oder die Verbesserung der Kundenzufriedenheit sein (s. dazu die Festlegung unter Schritt 1). |
• | Datenanalyse: Nutzen Sie die gesammelten Daten, um Trends und Muster zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. |
• | kontinuierliche Verbesserung: Fördern Sie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, indem Sie die Ergebnisse und Erkenntnisse vom Monitoring regelmäßig nutzen, um die digitalen Prozesse weiterzuentwickeln. |
Fazit: Durch regelmäßiges Monitoring und die Durchführung von Leistungsbewertungen sowie KPI-Messungen stellen Sie sicher, dass Ihre Digitalisierungsprojekte effektiv umgesetzt werden und die gewünschten Ergebnisse liefern.
Schritt 13 – Erfolgsmessung und Nutzenanalyse: Nach der Umsetzung der Digitalisierungsprojekte ist die Erfolgsmessung die entscheidende Abschlussphase, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht wurden und der erwartete Nutzen eingetreten ist. In dieser Phase werden:
• | Ergebnisse analysiert: Die Projektergebnisse werden detailliert ausgewertet, notwendige Anpassungen vorgenommen und die gewonnenen Erkenntnisse für zukünftige Digitalisierungsprojekte genutzt. |
• | Zielbewertung: Die tatsächlichen Projektergebnisse werden mit den definierten KPIs und Zielen verglichen, um den Grad der Zielerreichung zu überprüfen. |
• | Nutzenanalyse: Es folgt eine umfassende Nutzenanalyse, die sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte berücksichtigt, um den tatsächlichen Wert und Nutzen der durchgeführten Digitalisierungsprojekte zu ermitteln. |
• | Ergebnisevaluierung: Ein wesentlicher Bestandteil dieser Phase ist die Bewertung der Projektergebnisse, wobei Stärken, Schwächen und potenzielle Verbesserungsbereiche ermittelt werden. Um eine umfassende Evaluierung zu gewährleisten, wird Feedback von allen beteiligten Stakeholdern, einschließlich Mitarbeitern, Kunden und Projektbeteiligten, eingeholt. |
• | Erfolgsfaktoren: Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Identifikation der Erfolgsfaktoren. Es werden die Schlüsselfaktoren, die zum Erfolg der Projekte beigetragen haben, sowie die Hindernisse, die überwunden werden mussten, genau identifiziert. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden notwendige Anpassungen und Optimierungen für laufende und zukünftige Projekte vorgenommen. |
• | Erfolgsgeschichten: Erfolgsgeschichten und Best Practices werden ausgetauscht, um die Motivation und das Engagement der Teams zu fördern und das Bewusstsein für die positiven Auswirkungen der Digitalisierung zu stärken. |
• | Dokumentation: Abschließend werden die Ergebnisse und Erkenntnisse dokumentiert und als Best Practices innerhalb der Organisation weitergegeben. Diese systematische Erfassung und Weitergabe trägt dazu bei, dass zukünftige Digitalisierungsprojekte noch erfolgreicher und effektiver umgesetzt werden können. |
Fazit: Eine gründliche Erfolgsmessung und Nutzenanalyse sichert den tatsächlichen Wert von Digitalisierungsprojekten im Unternehmen und legt die Basis für eine kontinuierliche Verbesserung und optimierte Umsetzung zukünftiger Projekte.
Schritt 14 – Rollout-Phase: Nach erfolgreichem Projektabschluss folgt die Rollout-Phase, in der die digitalen Prozesse auf weitere Projekte und Abteilungen ausgeweitet werden.
• | Skalierungsstrategie: Erstellen Sie einen detaillierten Plan für die schrittweise Ausweitung der digitalen Prozesse auf weitere Projekte und Abteilungen unter Berücksichtigung von Ressourcen, Zeitplänen und Prioritäten. Nach der Entwicklung wird die Skalierungsstrategie umgesetzt und die Lösungen auf andere Geschäftsbereiche und Prozesse übertragen. |
• | Anpassungen vornehmen: Basierend auf den Erfahrungen und Rückmeldungen aus den neuen Projekten und Abteilungen wird die Rollout-Strategie laufend überwacht und bei Bedarf angepasst, um Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und zu lösen. |
Fazit: Durch einen strukturierten und gut geplanten Rollout (s. Abb. 20) werden die digitalen Prozesse erfolgreich auf weitere Projekte und Abteilungen ausgeweitet, was zu einer kontinuierlichen Qualitäts- und Effizienzsteigerung im gesamten Unternehmen beiträgt.
Fazit: Der Erfolg einer digitalen Transformation hängt entscheidend von einer gut durchdachten Roadmap ab und ist der Kompass für Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft. Bei der Einhaltung der Roadmap profitieren Unternehmen fünffach (s. Abb. 21).
1. | Die Roadmap bietet eine klare Struktur und Orientierung für die digitale Transformation. |
2. | Sie minimiert Risiken und optimiert den Ressourceneinsatz. |
3. | Die Roadmap steigert die Effizienz durch gezielte und koordinierte Maßnahmen. |
4. | Sie ermöglicht Anpassungen an veränderte Marktbedingungen oder technologische Entwicklungen. |
5. | Die Roadmap fördert die Transparenz und Verständlichkeit der Digitalisierungsstrategie im gesamten Unternehmen. |
9 Normen
Es gibt verschiedene Normen und Standards für die Digitalisierung, die sich auf unterschiedliche Aspekte und Branchen beziehen. Sie helfen, Prozesse zu standardisieren, Interoperabilität zu gewährleisten und die Qualität und Sicherheit digitaler Systeme zu erhöhen. Nachfolgend sind einige wichtige Normen und Standards in der Digitalisierung aufgeführt:
• | ISO/IEC 27000-Serie: Diese Serie umfasst internationale Standards für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie behandelt Aspekte wie Risikomanagement, Sicherheitskontrollen und kontinuierliche Verbesserung der Informationssicherheit. |
• | ISO/IEC 25010: Diese Norm definiert ein Qualitätsmodell für Software und IT-Systeme, einschließlich Kriterien wie Funktionalität, Zuverlässigkeit, Benutzbarkeit und Effizienz. |
• | ISO 9001: Obwohl dies eine allgemeine Norm für Qualitätsmanagementsysteme ist, ist sie u. a. für die Digitalisierung relevant, da sie hilft, Prozesse und Qualitätsanforderungen zu standardisieren. |
• | DIN SPEC 33453: Diese Spezifikation bietet eine Orientierungshilfe für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen. |
• | IEEE 802-Serie: Diese Reihe von Standards befasst sich mit Netzwerktechnologien wie Ethernet und WLAN und ist für die digitale Infrastruktur entscheidend. |
• | GDPR (General Data Protection Regulation): Dies ist eine EU-Verordnung, die den Datenschutz und die Privatsphäre in der Europäischen Union regelt und wesentliche Anforderungen für die Verarbeitung personenbezogener Daten festlegt. |
• | ITIL (Information Technology Infrastructure Library): ITIL bietet ein Framework für IT-Service-Management und hilft Unternehmen, IT-Dienstleistungen effizient und kundenorientiert zu gestalten. |
• | COBIT (Control Objectives for Information and Related Technologies): Dieses Framework unterstützt das Management und die Governance von Unternehmens-IT und stellt sicher, dass IT-Prozesse die Unternehmensziele unterstützen. |
• | ISO 22301: Diese Norm behandelt Business Continuity Management (BCM) und ist besonders wichtig für die Sicherstellung des fortlaufenden Betriebs digitaler Systeme im Falle von Störungen oder Krisen. |
• | DIN EN ISO 9241: Diese Normenreihe befasst sich mit der Ergonomie der Mensch-System-Interaktion und ist besonders relevant für die Gestaltung benutzerfreundlicher digitaler Systeme. |
Fazit: Diese Normen und Standards erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Regelwerke, die Sie bei der Digitalisierung berücksichtigen sollten. Je nach Branche und spezifischen Anforderungen können weitere spezialisierte Normen für Sie relevant sein.
10 Chancen und Potenzialen
Die Digitalisierung transformiert Unternehmen grundlegend, insbesondere in der Art und Weise, wie Qualitätssicherungsprozesse ablaufen. Zu den wichtigsten Auswirkungen zählen:
• | Effizienzsteigerung: Durch die Optimierung und Automatisierung von Testprozessen beschleunigen Unternehmen ihre Abläufe, reduzieren Verzögerungen und verbessern die Qualität der Ergebnisse. Dies verkürzt die Markteinführungszeit für neue und Anpassungen bestehender Produkte. |
• | Automatisierung: Automatisierte Tests ersetzen manuelle, zeitaufwendige Prozesse, sodass sich die Mitarbeiter auf wertschöpfendere Aufgaben konzentrieren können. Dies führt zu konsistenten, wiederholbaren Testergebnissen und reduziert Fehler. |
• | Anpassungsfähigkeit: Digitale Werkzeuge ermöglichen es, Testprozesse effizient zu skalieren und flexibel auf veränderte Anforderungen oder neue Entwicklungen zu reagieren, ohne in gleichem Maße zusätzliche Ressourcen zu benötigen. |
• | Echtzeit-Einblicke und Trendanalysen: Die Analyse von Testdaten in Echtzeit liefert fundierte Entscheidungsgrundlagen. Historische Daten und Trendanalysen helfen, zukünftige Probleme vorherzusagen und gezielte Verbesserungen in der Produktentwicklung vorzunehmen. |
• | Agile Entwicklung: Durch die Integration digitaler Technologien in Continuous Integration (CI) und Continuous Deployment(CD)-Pipelines wird eine nahtlose, kontinuierliche Qualitätssicherung erreicht. Teams können eng mit agilen Entwicklungsabteilungen zusammenarbeiten, um Qualitätssicherungsmaßnahmen in jeden Schritt der Produktentwicklung zu integrieren. |
• | Compliance und Sicherheit: Automatisierte Tools stellen sicher, dass Produkte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und helfen, potenzielle Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und zu beheben, was die Gesamtqualität und Sicherheit der Software erhöht. |
• | Digitale Fertigung: Technologien wie der 3D-Druck ermöglichen die effiziente Herstellung maßgeschneiderter Prototypen und präziser Endprodukte, was die Qualitätskontrolle im Produktionsprozess verbessert und Fehler minimiert. |
• | Kundenzufriedenheit: Höhere Produktqualität und schnellere Markteinführung verbessern die Kundenzufriedenheit und stärken die Wettbewerbsposition des Unternehmens. |
Fazit: Durch den konsequenten Einsatz digitaler Technologien können Unternehmen ihre Effizienz steigern, Kosten senken und die Qualität ihrer Produkte und Prozesse verbessern (s. Abb. 22). Dies führt zu höherer Anpassungsfähigkeit, gesteigerter Innovationskraft und einem klaren Wettbewerbsvorteil am Markt.
11 Voraussetzungen für digitalen Wandel
Um eine erfolgreiche Implementierung der digitalen Qualitätssicherung in einem Unternehmen zu gewährleisten, müssen verschiedene Voraussetzungen geschaffen werden. Diese umfassen sowohl technologische als auch organisatorische Aspekte. Die wichtigsten Voraussetzungen sind hier zusammengefasst:
Top-down Bottom-up oder beides?
Organisatorische Strukturen
• | Managementzustimmung: Auch wenn die Basis oder das mittlere Management die Digitalisierung vorantreiben möchten, kann eine erfolgreiche Umsetzung nur mit der Zustimmung und aktiven Unterstützung der Geschäftsleitung gelingen. |
• | Umsetzung im Unternehmen: Eine erfolgreiche Digitalisierung kann sowohl Top-down, also von der Führungsebene ausgehend, als auch Bottom-up, von der Basis initiiert, erfolgen. Die wirkungsvollsten Transformationsprozesse entstehen jedoch häufig aus einer Kombination beider Ansätze. Während das Management die strategische Richtung vorgibt und die notwendigen Ressourcen bereitstellt (Top-down), treiben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der operativen Ebene die Innovationen voran und integrieren sie in die tägliche Arbeit (Bottom-up). Eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ebenen ist daher der Schlüssel für eine erfolgreiche und nachhaltige digitale Transformation (s. Abb. 23). |
• | Rollen und Verantwortlichkeiten: Definieren Sie klare Rollen und Verantwortlichkeiten im Digitalisierungsteam und in allen Abteilungen. |
• | Kommunikation: Fördern Sie die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams, um eine ganzheitliche Qualitätssicherung zu gewährleisten. |
Kulturelle Voraussetzungen
• | Kultur der kontinuierlichen Verbesserung: Fördern Sie eine Unternehmenskultur, die kontinuierliche Verbesserung und Innovation unterstützt (s. Abb. 24). |
• | Nutzerzentrierung: Entwickeln Sie eine Kultur, die den Fokus auf den Nutzer legt, indem Sie sicherstellen, dass bei allen digitalen Initiativen die Bedürfnisse der Kunden und Endnutzer im Mittelpunkt stehen. |
Technologische Infrastruktur
• | Moderne Entwicklungsumgebung: Eine aktuelle und leistungsfähige Entwicklungsumgebung, die Continuous Integration/Continuous Deployment (CI/CD) unterstützt, ist grundlegend. |
• | Testautomatisierungstools: Wählen und implementieren Sie geeignete Testautomatisierungstools, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens gerecht werden. |
• | Datenmanagement: Implementieren Sie effiziente Datenmanagementsysteme, um die großen Datenmengen (Big Data), die bei der digitalen Qualitätssicherung anfallen, effektiv zu verwalten. |
• | Kompetenz und Schulung |
• | Fachkenntnis: Stellen Sie sicher, dass das Implementierungsteam und die Anwender über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse in den Bereichen Testautomatisierung, KI und maschinelles Lernen verfügen. |
• | Regelmäßige Schulungen: Führen Sie kontinuierliche Weiterbildungsmaßnahmen und Schulungen für Mitarbeiter durch, um mit den neuesten Technologien und Methoden Schritt zu halten. |
Prozessoptimierung
• | Standardisierte Prozesse: Entwickeln und implementieren Sie standardisierte Prozesse, die sich leicht automatisieren, integrieren und skalieren lassen. |
• | Agile Methoden: Integrieren Sie agile Methoden und Praktiken in den Entwicklungsprozess, um Flexibilität und Reaktionsfähigkeit zu fördern. |
Daten
• | Datenintegration: Kombinieren Sie Daten aus verschiedenen Quellen, um einen umfassenden Überblick über relevante Informationen zu erhalten. Dies verbessert die Genauigkeit und Tiefe von Analysen. |
• | Datenqualität: Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist es, nur die relevantesten und wichtigsten Daten zu erfassen, zu nutzen und zu analysieren. Stellen Sie sicher, dass die Daten korrekt, vollständig und aktuell sind. |
• | Datenbereinigung: Planen Sie regelmäßige Datenbereinigungen und -validierungen ein, um die Datenqualität kontinuierlich sicherzustellen. |
Key Performance Indicators (KPI)
• | Definierte KPIs: Definieren Sie klare KPIs, um die Effizienz und Effektivität der Prozesse zu messen und fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. |
• | Regelmäßiges Monitoring: Führen Sie ein kontinuierliches Monitoring durch und analysieren Sie relevante KPIs, um Fortschritte zu bewerten und gezielte Optimierungen vorzunehmen. |
Technologische Integration
• | CI/CD-Pipelines: Implementieren Sie CI/CD-Pipelines, um eine nahtlose Integration und kontinuierliche Qualitätssicherung zu gewährleisten. |
• | Integration von Tools: Stellen Sie sicher, dass alle verwendeten Hard- und Software-Tools optimal in die bestehenden Systeme und Prozesse integriert werden können. |
Sicherheits- und Compliance-Anforderungen
• | Regulatorische Anforderungen: Stellen Sie die Einhaltung aller relevanten regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen sicher, insbesondere in stark regulierten Branchen. |
• | Sicherheitsstandards: Implementieren Sie Sicherheitsstandards und -praktiken, um die Integrität und Sicherheit von Testdaten und -prozessen zu gewährleisten. |
Feedback-Mechanismen
• | Nutzerfeedback: Etablieren Sie Mechanismen zur Sammlung und Analyse von Nutzerfeedback, um die Produktqualität kontinuierlich zu verbessern. |
• | Offene Kommunikationskanäle: Stellen Sie sicher, dass eine offene Kommunikationskultur herrscht, in der alle Beteiligten ihre Meinungen, Bedenken und Verbesserungsvorschläge frei äußern können. |
• | Transparente Berichterstattung: Erstellen Sie transparente und leicht verständliche Berichte über den aktuellen Stand der Projekte, erreichte Meilensteine und erzielte Erfolge. |
Fazit: Um die Voraussetzungen für eine digitale Qualitätssicherung zu schaffen, müssen Unternehmen eine solide technologische Infrastruktur aufbauen, die richtigen Werkzeuge und Prozesse implementieren, kontinuierliche Aus- und Weiterbildung anbieten, eine unterstützende Organisationsstruktur und -kultur entwickeln sowie klare Qualitätsmetriken und KPIs definieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Effizienz und Effektivität der digitalen Qualitätssicherung zu maximieren und die Produktqualität kontinuierlich zu verbessern.
12 Validierung
Qualität und Effizienz sichern
Die Digitalisierung von Prozessen, Systemen und Technologien bringt tiefgreifende Veränderungen für Unternehmen mit sich. Um sicherzustellen, dass diese digitalen Veränderungen effektiv und erfolgreich sind, ist Validierung ein entscheidender Faktor. Validierung in der Digitalisierung bedeutet, dass digitale Systeme und Prozesse systematisch überprüft werden, um ihre Funktionalität, Sicherheit und Qualität zu gewährleisten.
Die Digitalisierung von Prozessen, Systemen und Technologien bringt tiefgreifende Veränderungen für Unternehmen mit sich. Um sicherzustellen, dass diese digitalen Veränderungen effektiv und erfolgreich sind, ist Validierung ein entscheidender Faktor. Validierung in der Digitalisierung bedeutet, dass digitale Systeme und Prozesse systematisch überprüft werden, um ihre Funktionalität, Sicherheit und Qualität zu gewährleisten.
Definition von Validierung
Die Validierung ist der Nachweis, dass ein System, ein Prozess oder eine Software zuverlässig und wie beabsichtigt funktioniert. Damit wird sichergestellt, dass die Anforderungen und Erwartungen an digitale Lösungen vollständig erfüllt werden. Insbesondere in regulierten Branchen wie dem Gesundheitswesen, der Pharmaindustrie und der Medizintechnik ist die Validierung ein zentraler Bestandteil der Qualitätssicherung.
Die Validierung ist der Nachweis, dass ein System, ein Prozess oder eine Software zuverlässig und wie beabsichtigt funktioniert. Damit wird sichergestellt, dass die Anforderungen und Erwartungen an digitale Lösungen vollständig erfüllt werden. Insbesondere in regulierten Branchen wie dem Gesundheitswesen, der Pharmaindustrie und der Medizintechnik ist die Validierung ein zentraler Bestandteil der Qualitätssicherung.
Bedeutung der Validierung
Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung nicht nur effizient, sondern auch sicher und gesetzeskonform umgesetzt wird. Validierung trägt dazu bei, Risiken zu minimieren und die Qualität digitaler Systeme zu sichern. Insbesondere in Bereichen, in denen Datenschutz, Datensicherheit und Prozessqualität von entscheidender Bedeutung sind, wie z. B. in der Medizintechnik oder im Finanzsektor, ist die Validierung ein unverzichtbarer Prozess.
Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die Digitalisierung nicht nur effizient, sondern auch sicher und gesetzeskonform umgesetzt wird. Validierung trägt dazu bei, Risiken zu minimieren und die Qualität digitaler Systeme zu sichern. Insbesondere in Bereichen, in denen Datenschutz, Datensicherheit und Prozessqualität von entscheidender Bedeutung sind, wie z. B. in der Medizintechnik oder im Finanzsektor, ist die Validierung ein unverzichtbarer Prozess.
Ablauf Validierung
Die Validierung digitaler Systeme umfasst gemäß dem V-Modell mehrere Schritte. Auf der linken Seite von Abb. 25 sind die folgenden Punkte zu erfüllen:
Die Validierung digitaler Systeme umfasst gemäß dem V-Modell mehrere Schritte. Auf der linken Seite von Abb. 25 sind die folgenden Punkte zu erfüllen:
• | Anforderungsanalyse: Diese Anforderungen bilden die Grundlage für alle nachfolgenden Validierungsschritte.
| ||||||
• | System- und Softwaredesign:
| ||||||
• | Implementierung: Die Implementierungsphase umfasst die eigentliche Entwicklung und Programmierung der Systeme oder Software.
|
Auf der rechten Seite des V-Modells stehen folgende Punkte:
• | Verifikation und Validierung (IQ, OQ, PQ):
|
Nach abgeschlossener Validierung ist zu beachten:
• | Wartung und kontinuierliche Verbesserung:
| ||||
• | Risikoanalyse: Während der Validierung wird eine Risikoanalyse durchgeführt, um mögliche Schwachstellen oder Fehlerquellen zu identifizieren. Risiken müssen bewertet und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung getroffen werden. | ||||
• | Dokumentation: Ein wesentlicher Bestandteil der Validierung ist die ausführliche Dokumentation. Sie dient als Nachweis, dass die digitalen Lösungen den definierten Anforderungen entsprechen. | ||||
• | Wartung: Nach dem Rollout des Systems beginnt die Wartungsphase, die durch kontinuierliches Monitoring und Updates unterstützt wird. Digitale Werkzeuge zur Überwachung und Fehlerbehebung helfen, den Betrieb des Systems zu optimieren und notwendige Anpassungen schnell umzusetzen. |
Fazit: Validierung ist mehr als ein technischer Prozess. Sie ist eine strategische Maßnahme, die Unternehmen unterstützt, ihre digitale Transformation erfolgreich umzusetzen, Risiken zu minimieren und Compliance sicherzustellen. Eine sorgfältige Validierung erhöht nicht nur die Effizienz bei der Einführung der Digitalisierung, sondern stärkt auch das Vertrauen in die neu implementierten digitalen Systeme.
13 Zukunftsausblick
Zögerliches Verhalten
Der Artikel hat die Vorteile der Digitalisierung in Unternehmen klar gezeigt. Die digitale Transformation verspricht Effizienzsteigerungen, verbesserte Kundenbeziehungen, neue Geschäftsmöglichkeiten und vieles mehr. Trotz dieser offensichtlichen Vorteile investieren viele Unternehmen zu wenig in die Digitalisierung, vernachlässigen sie und treiben sie nicht aktiv voran. Warum ist das so?
Der Artikel hat die Vorteile der Digitalisierung in Unternehmen klar gezeigt. Die digitale Transformation verspricht Effizienzsteigerungen, verbesserte Kundenbeziehungen, neue Geschäftsmöglichkeiten und vieles mehr. Trotz dieser offensichtlichen Vorteile investieren viele Unternehmen zu wenig in die Digitalisierung, vernachlässigen sie und treiben sie nicht aktiv voran. Warum ist das so?
Immediate Return vs. Delayed Return
Ein zentraler Faktor, der dieses Zögern erklärt, ist die Frage des Immediate Return vs. Delayed Return. Viele Unternehmen sind (leider) auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet. Projekte, die unmittelbare Ergebnisse liefern, werden oft bevorzugt, da sie schneller greifbare Erfolge versprechen. Die Digitalisierung erfordert jedoch oft größere Investitionen, deren Nutzen erst langfristig sichtbar wird. Diese langfristige Perspektive – der Delayed Return – erfordert Geduld und eine strategische Vision, die über kurzfristige Gewinne hinausgeht.
Ein zentraler Faktor, der dieses Zögern erklärt, ist die Frage des Immediate Return vs. Delayed Return. Viele Unternehmen sind (leider) auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet. Projekte, die unmittelbare Ergebnisse liefern, werden oft bevorzugt, da sie schneller greifbare Erfolge versprechen. Die Digitalisierung erfordert jedoch oft größere Investitionen, deren Nutzen erst langfristig sichtbar wird. Diese langfristige Perspektive – der Delayed Return – erfordert Geduld und eine strategische Vision, die über kurzfristige Gewinne hinausgeht.
Verhaltensökonomische Perspektiven
Verhaltensökonomen wie Daniel Goldstein haben untersucht, warum Menschen und Organisationen oft zögern, langfristige Investitionen zu tätigen. Ein wichtiger Grund ist die menschliche Neigung, sofortige Belohnungen zukünftigen vorzuziehen – ein Phänomen, das als „Gegenwartsverzerrung” bekannt ist. Goldstein betont die Bedeutung von Selbstkontrolle und der Fähigkeit, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen, um langfristige Ziele zu erreichen. Unternehmen, die in die Digitalisierung investieren, müssen diese Hürde überwinden und bereit sein, auf den größeren Nutzen in der Zukunft zu warten.
Verhaltensökonomen wie Daniel Goldstein haben untersucht, warum Menschen und Organisationen oft zögern, langfristige Investitionen zu tätigen. Ein wichtiger Grund ist die menschliche Neigung, sofortige Belohnungen zukünftigen vorzuziehen – ein Phänomen, das als „Gegenwartsverzerrung” bekannt ist. Goldstein betont die Bedeutung von Selbstkontrolle und der Fähigkeit, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen, um langfristige Ziele zu erreichen. Unternehmen, die in die Digitalisierung investieren, müssen diese Hürde überwinden und bereit sein, auf den größeren Nutzen in der Zukunft zu warten.
Unternehmen investieren in die Zukunft
Trotz der Herausforderungen gibt es Unternehmen, die die Notwendigkeit erkannt haben, in die digitale Zukunft zu investieren. Sie verstehen, dass die Digitalisierung kein einmaliger Prozess ist, sondern eine kontinuierliche Entwicklung, die langfristige Planung und langfristiges Engagement erfordert. Diese Unternehmen setzen auf ein strategisches Gleichgewicht zwischen sofortigem und verzögertem Return on Investment, um sowohl kurzfristige Erfolge zu erzielen als auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Trotz der Herausforderungen gibt es Unternehmen, die die Notwendigkeit erkannt haben, in die digitale Zukunft zu investieren. Sie verstehen, dass die Digitalisierung kein einmaliger Prozess ist, sondern eine kontinuierliche Entwicklung, die langfristige Planung und langfristiges Engagement erfordert. Diese Unternehmen setzen auf ein strategisches Gleichgewicht zwischen sofortigem und verzögertem Return on Investment, um sowohl kurzfristige Erfolge zu erzielen als auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Viele Unternehmen zögern jedoch, oft aus Angst vor den hohen Anfangskosten oder aus Unsicherheit über den zukünftigen Erfolg. Diese Zurückhaltung könnte sich jedoch als riskant erweisen. Denn die Digitalisierung ist nicht nur eine Option, sondern zunehmend eine Notwendigkeit, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Wer heute zögert, riskiert, morgen abgehängt zu werden (s. Abb. 26).
Abb. 26: Invest vs. Benefit
14 Zusammenfassung
Viele Unternehmensinhaber, Manager und Führungskräfte unterschätzen das enorme Potenzial der Digitalisierung, insbesondere wenn es um die Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität geht. Dies betrifft den CNC-Betrieb aus der Eingangsgeschichte. Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, aber eine Chance, sich neu zu positionieren und für die Zukunft zu rüsten. Digitale Transformation bedeutet nicht die vollständige Automatisierung von Bereichen. Es geht nicht darum, erlernte Prozesse ohne den Menschen zu verändern. Vielmehr geht es darum, die direkte Interaktion innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu optimieren. Dieser Wandel vollzieht sich in klar definierten Schritten unter Nutzung von Daten sowie Soft- und Hardwarelösungen. Darüber hinaus ist es wichtig, eine Kultur der Innovation und des Wandels zu fördern. Die digitale Transformation ist kein einmaliger Prozess, sondern ein kontinuierlicher Weg, der sich ständig weiterentwickelt. Unternehmen müssen bereit sein, ständig zu experimentieren, zu lernen, zu evaluieren, abzuwägen und sich anzupassen, um mit den sich ändernden Marktbedingungen Schritt zu halten. Agile Managementmethoden wie SCRUM tragen dazu bei, dass jeder im Unternehmen den Fortschritt erkennt. So wird der unmittelbare Nutzen (Immediate Return) für das Management sichtbar. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Digitalisierung in Deutschland voranschreitet, aber noch viele Hürden zu überwinden sind, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Unternehmen, die diese Herausforderungen erfolgreich meistern und die Chancen der Digitalisierung nutzen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Regierung, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, Zulieferern und Kunden ist unerlässlich, um die digitale Transformation nachhaltig und umfassend zu gestalten. Die Integration digitaler Systeme und Daten spielt eine zentrale Rolle in der modernen Unternehmensführung, da sie die Effizienz steigert, Kosten senkt und die Entscheidungsfindung verbessert.
„Höchste Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden und mutig den Schritt in die digitale Zukunft zu wagen!”
Quellen
1
Dirk Redent, IHK Hannover, 2022 IHK Hannover, Digitalisierung in der EU: Deutschland weiter im Mittelfeld
2
Statista.com, 2023
3
Techminds, Digitalisierung in Deutschland: Wie digital sind wir 2024?, Abruf 19.12.2023
4
Niklas Meyer-Breitkreutz, Bitcom e. V., bitkom.org, Studie: Klimaeffekte der Digitalisierung 2.0