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01907 FAQ zu Auditchecklisten

In diesem Beitrag beantworten der Herausgeber des Handbuchs „Der Qualitätsmanagement-Berater”, Prof. Dr. Kai Höhmann und Prof. Dr. H. J. Thomann, die derzeit am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema „ISO 9001:2015”.
Bei den Antworten handelt sich um persönliche Einschätzungen – nicht um eine offizielle Stellungnahme.
Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns: ulrich.pauli@de.tuv.com
von:

1 Ist eine Auditcheckliste aus dem Netz für unser internes Audit nützlich?

Ja und Nein. Die Erstellung einer solchen Liste basiert in der Regel nicht auf einem bestimmten Unternehmen (Organisation), sondern bezieht sich auf die Anforderungen in der ISO 9001:2015. Dies wird an dem folgenden Beispiel deutlich:
Die Norm fordert unter 7.2 Kompetenz: Die Organisation muss:
a)
für Personen, die unter ihrer Aufsicht Tätigkeiten verrichten, welche die Leistung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems beeinflussen, die erforderliche Kompetenz bestimmen;
b)
sicherstellen, dass diese Personen auf der Grundlage angemessener Ausbildung, Schulung oder Erfahrung kompetent sind
c)
usw.
In einer Auditcheckliste findet man dazu (7.2 Kompetenz) beispielsweise entsprechende Fragen wie:
1.
Ist im QM-System dargelegt wie die erforderliche Kompetenz bestimmt wird?
2.
Gibt es dokumentierte Informationen zum Nachweis der Kompetenz?
3.
Welche Maßnahmen werden durchgeführt um die erforderliche Kompetenz zu erreichen?
4.
Ist damit die Leistung und Wirksamkeit des QM-Systems sichergestellt?
Damit hat der QMB oder der interne Auditor schon ein gewisses Hilfsmittel in der Hand, das aber in keiner Weise auf spezifische Ausprägungen seiner Organisation eingeht. Für die Erstellung eines eigenen Auditprogramms (Forderung in 9.2.2 der Norm) wird sinnvollerweise nicht die Reihenfolge der Normforderungen das Gerüst bilden, sondern die Organisationseinheit, die einem internen Audit unterzogen werden soll.
Eine gezielt dafür erarbeitete Auditfrageliste wird im Gegensatz zur Auditcheckliste konkret auf die Bedeutung unterschiedlicher Prozesse und Kompetenzanforderungen eingehen.
Deshalb meine Empfehlung: generische Auditchecklisten, wie sie oft im Internet frei verfügbar angeboten werden, mit ihren unspezifischen, rein normorientierten Fragen eignen sich (allenfalls) zur Überprüfung, ob die Transformation eines QM-Systems (ISO 9001:2008) auf die Revision 2015 nach der Dokumentationslage funktioniert hat. Auch ein ganz neu aufgebautes und dokumentiertes QM-System lässt sich damit überprüfen.
Als Hilfsmittel für die Beurteilung der Leistung und Wirksamkeit im Rahmen von internen Audits aber ist eine solche Checkliste m. E. wenig geeignet. Da sind spezifische Fragegestellungen zu berücksichtigen, die man im Rahmen der Ausarbeitung eines Auditprogramms erarbeiten muss.
Nutzen Sie die Ergebnisse der Audits zur weiteren Verbesserung der Prozesse und Erhöhung der Kundenzufriedenheit und damit des Markterfolgs.
 

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