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01912 FAQ zu Lieferantenaudits

In diesem Beitrag beantwortet der Herausgeber des Handbuchs „Der Qualitätsmanagement-Berater”, Prof. Dr. Kai Höhmann die derzeit am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema „ISO 9001:2015”.
Bei den Antworten handelt sich um persönliche Einschätzungen – nicht um eine offizielle Stellungnahme.
Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns: ulrich.pauli@de.tuv.com
von:

1 Müssen wir nach erfolgreicher ISO-9001:2015-Zertifizierung noch Lieferantenaudits durchführen?

Zunächst muss klargestellt sein, dass im Zuge einer Re-Zertifizierung natürlich die normgeforderten Audits von Lieferanten nachgewiesen werden müssen. Die Frage zielt daher auf die intern motivierten Überprüfungen von Zulieferern. Schauen wir dazu zunächst in die Norm. In den Kapiteln „8.4 Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen” und „8.4.1 Allgemeines” wird der Umgang mit Lieferanten beschrieben.
Dabei werden sämtliche Zuliefertypen einbezogen, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Dienstleistungen, sofern der Partner:
1.
komplette Wertschöpfungsstufen übernimmt
2.
direkt Kunden unseres Unternehmens bedient oder
3.
seine Vorleistung beistellt, die in unseren Produkten und Services aufgehen.
Allerdings ist eine Auditierung nur zwingend, wenn der Lieferant die Qualität unseres Endprodukts oder -services beeinflusst. Damit fällt z. B. das beauftragte Reinigungsunternehmen für die Büroräume nicht darunter.
Die Maßstäbe zur Lieferantenbewertung sind dabei nicht vorgegeben. Vielmehr muss aus Unternehmenssicht festgelegt werden, welche Kriterien angelegt werden. Zu berücksichtigen sind Erst- und Neubeurteilung, Auswahl sowie Monitoring der Beiträge von externen Leistungserbringern. Die Bewertungsergebnisse sowie die auf deren Basis abgeleiteten Aktionen müssen überprüfbar dokumentiert werden.
Auch die Art, Frequenz und der Umfang der Überprüfung sind nicht vorgegeben. Es muss zwar Unterschiede in Größe, Bedeutsamkeit und Einfluss/Risiko berücksichtigt werden. Aber auch diesbezüglich trifft die Norm keine konkreten Aussagen.
Damit entsprechen die Anforderungen der Norm in diesem Punkt einem Mindeststandard über das Was aber nicht über das Wie. Üblicherweise reichen diese Minimalansprüche der ISO 9001 daher nicht für die internen Bedürfnisse aus und die Lieferantenaudits müssen vorrangig an der Situation und dem Bedarf des eigenen Unternehmens ausgerichtet werden. Dabei müssen sie natürlich der Norm entsprechen.
 

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