04211 Keine Vorbeugungsmaßnahmen mehr nach ISO 9001:2015?
|
Die unter ISO 9001:2008 bekannten und in der Vergangenheit in zertifizierten QM-Systemen zu findenden „8.5.3 Vorbeugungsmaßnahmen” sind in der Revision 2015 nicht mehr so einfach auffindbar. Haben sie damit ihre Berechtigung verloren und können aus den QM-Systemen verschwinden? Was bringen Vorbeugungsmaßnahmen bzw. wo und wie kann man sie nutzbringend einsetzen? Wo sind diese Inhalte in ISO 9001:2015 jetzt verortet und wie kann eine praxisnahe Umsetzung erfolgen?
Dieser Beitrag versucht notwendige Vorbeugungsmaßnahmen wieder ins Bewusstsein zu rücken und einige praxisnahe Hinweise zu geben. von: |
1 Forderungen aus ISO 9001:2008 und ISO 9001:2015
Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um eine formale Gegenüberstellung der entsprechenden Abschnitte zu Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen aus den beiden genannten Revisionen. Zumal der Begriff „Vorbeugungsmaßnahmen” in der Revision 2015 nicht mehr verwendet wird. Trotzdem sind Inhalte zur Vorbeugung an mehreren Stellen erkennbar. Die Themen zu Korrekturmaßnahmen sind in beiden Fällen am Schluss der jeweiligen Norm verortet (Kap. 8.5.2 und 8.5.3 der Rev. 2008 und Kap. 10.2 der Rev. 2015). Augenscheinlich wurde in der Rev. 2015 der Ansatz verfolgt die „Vorbeugung” auf der Zeitachse früher anzusiedeln, nämlich in der Planungsphase (Kap. 6.1).
1.1 Forderungen aus ISO 9001:2008, Vorbeugungsmaßnahmen
Die Fassung von 2008 [1] hat anscheinend die Einführung von Analysen potenzieller Fehler und Fehlerverhütungsmethoden, wie z. B. die FMEA, in die QM-Systeme der Organisationen zum Ziel gehabt. Anders kann das Kap. 8.5.3 (Rev. 2008) kaum ausgelegt werden.
Zitat
„Die Organisation muss Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von möglichen Fehlern festlegen, um deren Auftreten zu verhindern. Vorbeugungsmaßnahmen müssen den Auswirkungen der möglichen Probleme angemessen sein. Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt werden, um Anforderungen festzulegen zur
„Die Organisation muss Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von möglichen Fehlern festlegen, um deren Auftreten zu verhindern. Vorbeugungsmaßnahmen müssen den Auswirkungen der möglichen Probleme angemessen sein. Ein dokumentiertes Verfahren muss eingeführt werden, um Anforderungen festzulegen zur
