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11150 Luftfrachtsicherheit

Neues zur sicheren Lieferkette für den Transport von Luftfracht in die EU

Auf den „Jemen-Vorfall” – an Bord eines Frachtflugzeugs wurde während eines Zwischenstopps in England in einer Tonerkartusche getarnt Sprengstoff gefunden – reagierte die EU mit dem sogenannten „ACC3/RA3/KC3-Programm”; es handelt sich um die Verifizierung von Sicherheitsstandards für Unternehmen, die Luftfracht oder Post von einem Drittland in die Europäische Union (EU) schicken, umschlagen oder transportieren.
Die Luftsicherheitsverordnung (EU) 185/2010 wurde u. a. durch die Verordnungen (EU) 1082/2012 und 1116/13 ergänzt. Nach diesen Vorschriften müssen sämtliche Fluglinien, Frachtagenten oder Herstellerbetriebe, die Fracht oder Post aus Drittländern in die EU befördern bzw. umschlagen, grundsätzlich ihre Sicherheitsprogramme revidieren und Prozesse entsprechend anpassen, um eine sichere Lieferkette zu gewährleisten. Dies betrifft jedes Unternehmen in einem Drittland, das Sicherheitskontrollen für Luftfrachtgüter oder Post von entsprechend geschultem Personal durchführt und somit ein Teil der sicheren Lieferkette ist.
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1 Einleitung

Die Europäische Union (EU) veröffentlichte im Februar 2012 neue gesetzliche Regelungen zur Erhöhung der Sicherheit beim Transport von Luftfracht von Drittländern in die EU. Hintergrund sind zwei Bombenfunde an Bord von Frachtflugzeugen aufgrund von Hinweisen des saudi-arabischen Geheimdienstes im Oktober und November 2010. Die selbst gebastelten Bomben wurden während Zwischenlandungen in England und den Vereinigten Arabischen Emiraten entdeckt, bevor sie explodieren und Schaden anrichten konnten. Beide Flugzeuge sind im Jemen gestartet. Die Bomben wurden als Luftfracht deklariert. Allerdings war der angegebene Inhalt einer Tonerkartusche ähnlich; nur anstatt mit Tonerfarbe war diese mit Plastiksprengstoff gefüllt.
Beide Zwischenfälle verdeutlichten, dass es sicherheitsrelevante Lücken in der Lieferkette bei Luftfracht und Postsendungen gibt, insbesondere bei Luftfrachtsendungen, die von Drittländern in die Europäische Union transportiert werden.
ACC3/RA3/ KC3
Zur Schließung der Sicherheitslücke bzw. zur Reduzierung des Sicherheitsrisikos schuf die Europäische Union (EU) das sogenannte ACC3/RA3/KC3-Programm. Dieses Programm betrifft viele Unternehmen, die Luftfracht aus Drittländern in die EU transportieren und Teil dieser „sicheren Lieferkette” sind. Dies kann z. B. Unternehmen betreffen, die in Drittländern Produkte herstellen, diese zu einem Flughafen über Land, Wasser, Schiene oder Luft transportieren oder die Fracht für eine Luftbeförderung annehmen und abfertigen. Diese Unternehmen führen gemäß einem behördlich genehmigten Sicherheitsprogramm Sicherheitskontrollen durch und schützen die Frachtsendungen vor dem Zugriff von unbefugten Dritten.

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