11271 Die Bedeutung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Der Corporate Sustainability Reporting Directive(CSRD)-Standard gewinnt zunehmend an Bedeutung, da die EU-Richtlinie die Anforderungen an die Unternehmensberichterstattung grundlegend verändert. Die schrittweise Einführung der Berichtspflicht begann am 1. Januar 2024 und verpflichtet zunächst Unternehmen, die bereits heute CSR- oder nicht finanzielle Berichte vorlegen. Bis 2026 wird der Anwendungsbereich ausgeweitet, sodass die Nachhaltigkeitsberichtspflicht auch für kapitalmarktorientierte KMU bindend wird.
Dieser Beitrag beleuchtet die Bedeutung des CSRD-Standards für Unternehmen – ausgehend von einem Überblick über die Entwicklungsgeschichte und die wichtigsten Anforderungen, Berichtsbereiche und Kontrollinstanzen bis hin zu unterstützenden Normen. Arbeitshilfen: von: |
1.1 Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung
Ökologische und soziale Problemfelder
Das Umdenken in Unternehmen ist erforderlich, weil ökologische und soziale Problemfelder von Tag zu Tag bedrohlicher werden. Zudem legen Kund:innen, Investor:innen aber auch Mitarbeiter:innen eine überprüfbare Nachhaltigkeit. Wenn Unternehmen darauf nicht eingehen, kann das zu einem geschäftlichen Risiko führen. Daraus wird ersichtlich, dass immer mehr Institutionen und Menschen nicht nur nach der Qualität der Produkte und Dienstleistungen fragen, sondern auch danach, auf welche Weise diese hergestellt, bzw. umgesetzt werden.
Das Umdenken in Unternehmen ist erforderlich, weil ökologische und soziale Problemfelder von Tag zu Tag bedrohlicher werden. Zudem legen Kund:innen, Investor:innen aber auch Mitarbeiter:innen eine überprüfbare Nachhaltigkeit. Wenn Unternehmen darauf nicht eingehen, kann das zu einem geschäftlichen Risiko führen. Daraus wird ersichtlich, dass immer mehr Institutionen und Menschen nicht nur nach der Qualität der Produkte und Dienstleistungen fragen, sondern auch danach, auf welche Weise diese hergestellt, bzw. umgesetzt werden.
CSR
In diesem Zusammenhang kommt Corporate Social Responsibility (CSR) ins Spiel, da Unternehmen freiwillig über die gesetzlichen Anforderungen hinaus Verantwortung intern, z. B. durch Verbesserung der Arbeitsbedingungen und extern, z. B. durch Entwicklung nachhaltiger Produkte, übernehmen. [1]
In diesem Zusammenhang kommt Corporate Social Responsibility (CSR) ins Spiel, da Unternehmen freiwillig über die gesetzlichen Anforderungen hinaus Verantwortung intern, z. B. durch Verbesserung der Arbeitsbedingungen und extern, z. B. durch Entwicklung nachhaltiger Produkte, übernehmen. [1]
1.2 Gründe für die Einführung von CSRD
Unternehmen, die auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben möchten, stehen vor der Herausforderung, sich intensiv mit einer Vielzahl relevanter Themen auseinanderzusetzen. Diese umfassen unter anderem Klimaschutz, die Etablierung transparenter Lieferketten sowie die Entwicklung und Bereitstellung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen. Diese Aspekte sind nicht nur einzelne Aufgabenbereiche, sondern müssen integraler Bestandteil der gesamten Unternehmensstrategie sein.
CSRD
In diesem Kontext gewinnen Nachhaltigkeitsberichte gemäß CSRD (Corporate Social Responsibility Directive) zunehmend an Bedeutung. Sie dienen Unternehmen als zentrales Kommunikationsmittel, um umfassend über ihre Leistungen und Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit zu informieren. Ein solcher Bericht gibt Aufschluss darüber, welche konkreten Maßnahmen das Unternehmen ergriffen hat, um aktuelle ökologische und soziale Anforderungen zu erfüllen, und wie es plant, auf zukünftige Herausforderungen zu reagieren. Dies umfasst neben dem Schutz der Umwelt und der Einhaltung sozialer Standards auch die langfristige Integration ökologischer und sozialer Aspekte in die Unternehmensziele, die neben ökonomischen Faktoren Berücksichtigung finden.
In diesem Kontext gewinnen Nachhaltigkeitsberichte gemäß CSRD (Corporate Social Responsibility Directive) zunehmend an Bedeutung. Sie dienen Unternehmen als zentrales Kommunikationsmittel, um umfassend über ihre Leistungen und Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit zu informieren. Ein solcher Bericht gibt Aufschluss darüber, welche konkreten Maßnahmen das Unternehmen ergriffen hat, um aktuelle ökologische und soziale Anforderungen zu erfüllen, und wie es plant, auf zukünftige Herausforderungen zu reagieren. Dies umfasst neben dem Schutz der Umwelt und der Einhaltung sozialer Standards auch die langfristige Integration ökologischer und sozialer Aspekte in die Unternehmensziele, die neben ökonomischen Faktoren Berücksichtigung finden.
1.3 Bedeutung für interessierte Parteien
Durch die Veröffentlichung von ökologischen und sozialen Auswirkungen des Handelns von Unternehmen in den CSRD-Nachhaltigkeitsberichten wird ein hohes Maß an Transparenz über potenzielle Risiken und Chancen geschaffen. Gleichzeitig ermöglicht die Berichterstellung den interessierten Parteien, z. B. Kunden, Investoren und der Öffentlichkeit – einen detaillierten Einblick in die nicht finanzielle Unternehmensleistung.
Berichtspflicht
Wichtig für interessierte Parteien ist auch der Umstand, dass im Gegensatz zur bisherigen NFRD (Non-Financial Reporting Directive) durch die CSRD-Verordnung wesentlich mehr Unternehmen erfasst werden:
Wichtig für interessierte Parteien ist auch der Umstand, dass im Gegensatz zur bisherigen NFRD (Non-Financial Reporting Directive) durch die CSRD-Verordnung wesentlich mehr Unternehmen erfasst werden:
• | Großunternehmen (>250 Mitarbeiter, 40 Mio. Umsatz oder 20 Mio. Bilanzsumme) |
• | Kapitalmarktorientierte KMU |
• | nicht in der EU ansässige Unternehmen mit einem bedeutenden Umsatz in der EU |
Bedeutungssteigerung
Damit wird die Bedeutung der Berichte nach CSRD erheblich gesteigert. Interessierte Parteien werden dadurch mehr Vertrauen in die Bemühungen des jeweiligen Unternehmens haben und dessen Einsatz für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung nachvollziehen können. Investoren werden z. B. fundierte Entscheidungen treffen und nachhaltige Entwicklungen vorantreiben können.
Damit wird die Bedeutung der Berichte nach CSRD erheblich gesteigert. Interessierte Parteien werden dadurch mehr Vertrauen in die Bemühungen des jeweiligen Unternehmens haben und dessen Einsatz für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Entwicklung nachvollziehen können. Investoren werden z. B. fundierte Entscheidungen treffen und nachhaltige Entwicklungen vorantreiben können.
2 Historische Entwicklung CSRD
Die Geschichte von CSR (Corporate Social Responsibility) besitzt eine mindestens 100-jährige Tradition. Denn damals, im Zuge der Industrialisierung, übernahmen Unternehmer bereits im 19. Jahrhundert Verantwortung für ihre Belegschaft, indem sie Wohnungen bauten, Schulen und Kultureinrichtungen im Umfeld der Produktionsstätten gründeten. Erste sozialstaatliche Ansätze wie die Einführung von Renten-, Kranken- und Unfallversicherungen wurden als Ergebnis der Zusammenarbeit von verantwortungsvollen Unternehmen und der damaligen Politik eingeführt.
Erst ab 1979 rückten umweltpolitische Themen in den Fokus. Seit den 1990er-Jahren erfährt das CSR-Konzept einen weltweiten Aufschwung, der sich in der zunehmenden Globalisierung und den damit verbundenen Herausforderungen wie z. B. Armut oder Klimawandel begründet.
Leitprinzipien
Erst 2011 traten die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der UN und die aktualisierten Leitsätze für multinationale Unternehmen der OECD in Kraft, mit denen Staaten für Wirtschaftsunternehmen Anleitungen zur Verfügung stellen, die die Achtung der Menschenrechte betreffen. [2]
Erst 2011 traten die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der UN und die aktualisierten Leitsätze für multinationale Unternehmen der OECD in Kraft, mit denen Staaten für Wirtschaftsunternehmen Anleitungen zur Verfügung stellen, die die Achtung der Menschenrechte betreffen. [2]
CSR-EU
Die CSR-Definition der EU legte auch 2011 fest, dass Unternehmen in ihre gesamte Lieferkette ökonomische, ökologische und soziale Aspekte integrieren, sich an ihren Anspruchsgruppen (interessierte Parteien) orientieren und CSR als die Grundlage für langfristiges Handeln verstehen. Menschenrechte, Arbeits- und Beschäftigungspraktiken, Diversität, Ökologie, Ressourceneffizienz sowie Bekämpfung von Korruption legte die EU-Kommission als Mindestaspekte fest, die zu beachten sind. Die Berichterstellung war freiwillig und wurde 2017 von einer Berichtspflicht für bestimmte Unternehmen abgelöst. [2] . Dabei handelte es sich um Unternehmen von großem Interesse, Unternehmen von öffentlichem Interesse, wie z. B. börsennotierte Unternehmen, Kreditinstitute oder Versicherungsunternehmen und große Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 HGB.
Die CSR-Definition der EU legte auch 2011 fest, dass Unternehmen in ihre gesamte Lieferkette ökonomische, ökologische und soziale Aspekte integrieren, sich an ihren Anspruchsgruppen (interessierte Parteien) orientieren und CSR als die Grundlage für langfristiges Handeln verstehen. Menschenrechte, Arbeits- und Beschäftigungspraktiken, Diversität, Ökologie, Ressourceneffizienz sowie Bekämpfung von Korruption legte die EU-Kommission als Mindestaspekte fest, die zu beachten sind. Die Berichterstellung war freiwillig und wurde 2017 von einer Berichtspflicht für bestimmte Unternehmen abgelöst. [2] . Dabei handelte es sich um Unternehmen von großem Interesse, Unternehmen von öffentlichem Interesse, wie z. B. börsennotierte Unternehmen, Kreditinstitute oder Versicherungsunternehmen und große Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 HGB.
NFRD
Große Unternehmen von großem Interesse und Unternehmen von öffentlichem Interesse unterliegen seit 2014 bereits der EU-Richtlinie Non-Financial Reporting Directive (NFRD). [3]
Große Unternehmen von großem Interesse und Unternehmen von öffentlichem Interesse unterliegen seit 2014 bereits der EU-Richtlinie Non-Financial Reporting Directive (NFRD). [3]
Im April 2021 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine CSRD-Richtlinie, die die Nachhaltigkeitsberichterstattung erheblich erweitern und Berichtslücken schließen soll. Dazu einigten sich Rat und Europäisches Parlament am 21. Juni 2021 auf einen Kompromiss und am 16. Dezember 2022 erfolgte die Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union. Die Inkraftsetzung erfolgte am 5. Januar 2023. [4]