12304 Unternehmen in Krisenzeiten
In diesem Beitrag werden Strategien und Maßnahmen vorgestellt, die Unternehmen ergreifen können, um ihre Qualität bzw. Lieferfähigkeit auch unter extremen Krisenbedingungen zu sichern. Dabei werden sowohl theoretische Ansätze als auch Fallstudien aus der Praxis betrachtet, um ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Chancen von Unternehmenskrisen zu zeichnen. Darüber hinaus wird die Bedeutung eines proaktiven und strategischen Ansatzes aufgezeigt, um nicht nur auf Krisen zu reagieren, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen. von: |
1 Systematisches Krisenmanagement
Krisen treten jederzeit und unerwartet auf
In einer globalisierten und dynamischen Welt sind Unternehmen ständig einer Vielzahl von Risiken und Herausforderungen ausgesetzt. Sei es ein wirtschaftlicher Abschwung, Naturkatastrophen, politische Unruhen oder technologischer Wandel. Die Fähigkeit eines Unternehmens, effektiv auf Krisen zu reagieren und sich anzupassen, ist entscheidend für sein Überleben und seinen langfristigen Erfolg.
In einer globalisierten und dynamischen Welt sind Unternehmen ständig einer Vielzahl von Risiken und Herausforderungen ausgesetzt. Sei es ein wirtschaftlicher Abschwung, Naturkatastrophen, politische Unruhen oder technologischer Wandel. Die Fähigkeit eines Unternehmens, effektiv auf Krisen zu reagieren und sich anzupassen, ist entscheidend für sein Überleben und seinen langfristigen Erfolg.
Vorbereitung, Reaktion, Erholung
Krisenmanagement ist der systematische Ansatz zur (1) Vorbereitung, (2) Reaktion und (3) Erholung von Krisensituationen (s. Abb. 1). Es umfasst die Identifizierung potenzieller Bedrohungen, die Entwicklung von Notfallplänen und die Umsetzung von Strategien zur Minimierung der Auswirkungen. Effizientes Krisenmanagement entscheidet darüber, ob ein Unternehmen nur eine kurze Unterbrechung des Geschäftsbetriebs oder eine massive Existenzbedrohung erfährt.
Abb. 1: Krisenmanagement
Krisenmanagement ist der systematische Ansatz zur (1) Vorbereitung, (2) Reaktion und (3) Erholung von Krisensituationen (s. Abb. 1). Es umfasst die Identifizierung potenzieller Bedrohungen, die Entwicklung von Notfallplänen und die Umsetzung von Strategien zur Minimierung der Auswirkungen. Effizientes Krisenmanagement entscheidet darüber, ob ein Unternehmen nur eine kurze Unterbrechung des Geschäftsbetriebs oder eine massive Existenzbedrohung erfährt.
Effizientes Krisenmanagement
Ein anschauliches Beispiel für die Bedeutung eines effizienten Krisenmanagements ist die COVID-19-Pandemie (2019 bis 2023). Viele Unternehmen sahen sich plötzlich mit unterbrochenen Lieferketten, drastisch veränderten Marktbedingungen und einer erhöhten Nachfrage nach bestimmten Produkten wie Masken, Desinfektionsmitteln, Seifen oder Toilettenpapier konfrontiert. Unternehmen mit gut vorbereiteten Krisenmanagementplänen und flexiblen Strategien reagierten schnell. Sie minimierten die negativen Auswirkungen (s. Abb. 2), passten ihre Produktionsprozesse an und konnten ihre Geschäftstätigkeit trotz massiver Einschränkungen aufrechterhalten.
Abb. 2: Krise
Ein anschauliches Beispiel für die Bedeutung eines effizienten Krisenmanagements ist die COVID-19-Pandemie (2019 bis 2023). Viele Unternehmen sahen sich plötzlich mit unterbrochenen Lieferketten, drastisch veränderten Marktbedingungen und einer erhöhten Nachfrage nach bestimmten Produkten wie Masken, Desinfektionsmitteln, Seifen oder Toilettenpapier konfrontiert. Unternehmen mit gut vorbereiteten Krisenmanagementplänen und flexiblen Strategien reagierten schnell. Sie minimierten die negativen Auswirkungen (s. Abb. 2), passten ihre Produktionsprozesse an und konnten ihre Geschäftstätigkeit trotz massiver Einschränkungen aufrechterhalten.
2 Definition Krise
Wendepunkt
Das Wort „Krise” stammt ursprünglich aus dem Griechischen κρίσιҫ (krísis) und bedeutet „Entscheidung” oder „Wendepunkt”. Später wurde es als „Zuspitzung” oder „schwierige Situation” verwendet. Heute versteht man unter einer Krise, dass ein Unternehmen mit zum Teil erheblichen Bedrohungen oder Herausforderungen konfrontiert ist, die seine Existenz, finanzielle Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit oder Reputation gefährden. Diese Situation erfordert schnelles und effektives Handeln (vgl. Abb. 3).
Abb. 3: Bedrohungen und Herausforderungen
Das Wort „Krise” stammt ursprünglich aus dem Griechischen κρίσιҫ (krísis) und bedeutet „Entscheidung” oder „Wendepunkt”. Später wurde es als „Zuspitzung” oder „schwierige Situation” verwendet. Heute versteht man unter einer Krise, dass ein Unternehmen mit zum Teil erheblichen Bedrohungen oder Herausforderungen konfrontiert ist, die seine Existenz, finanzielle Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit oder Reputation gefährden. Diese Situation erfordert schnelles und effektives Handeln (vgl. Abb. 3).
3 Krisenarten
Unternehmenskrisen treten auf verschiedenen Ebenen auf und haben unterschiedliche Auswirkungen. Sie lassen sich in vier Bereiche unterteilen und treten entweder einzeln, nacheinander oder gleichzeitig auf (s. Abb. 4).
a) | Geografie |
b) | Ursprung |
c) | Art der Bedrohung |
d) | zeitlicher Verlauf |
Zu a) Geografie
Exogene Schocks
Globale Krisen betreffen Unternehmen weltweit und haben weitreichende und unvorhersehbare Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft und Gesellschaft. Sie sind kaum beherrschbar, da sie sich weitgehend der Kontrolle einzelner Unternehmen entziehen. Unternehmen sind besonders verwundbar, da sie häufig von globalen Lieferketten und internationalen Märkten abhängig sind. Auf die Entstehung dieser Krisen haben sie keinen Einfluss. Neben der COVID-19-Pandemie sind weitere Krisen zu nennen:
Globale Krisen betreffen Unternehmen weltweit und haben weitreichende und unvorhersehbare Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft und Gesellschaft. Sie sind kaum beherrschbar, da sie sich weitgehend der Kontrolle einzelner Unternehmen entziehen. Unternehmen sind besonders verwundbar, da sie häufig von globalen Lieferketten und internationalen Märkten abhängig sind. Auf die Entstehung dieser Krisen haben sie keinen Einfluss. Neben der COVID-19-Pandemie sind weitere Krisen zu nennen:
• | Wirtschaftskrisen wie z. B. die globale Finanzkrise zwischen 2007 und 2008, die zu einem weltweiten wirtschaftlichen Abschwung führte. |
• | Konflikte in der Ukraine oder Israel haben gezeigt, dass sie globale Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten und den Handel haben. |
• | Energiekrise, oft verursacht durch geopolitische Konflikte oder Umweltprobleme. Sie führen zu Schwankungen und Engpässen in der Energieversorgung. |
Regionale Krisen betreffen Unternehmen in bestimmten Landesteilen. Sie haben keine globale Reichweite, können aber dennoch schwerwiegende Folgen haben. Unternehmen können regionale Krisen zum Teil beeinflussen, z. B. durch die Wahl ihres Standorts, durch Maßnahmen zur Risikominderung und durch die Beteiligung an lokalen politischen Prozessen:
• | Naturkatastrophen in gefährdeten Gebieten wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Wirbelstürme. Sie sind oft wiederkehrend. |
• | Politische Instabilität führt zu Unruhen, die die Wirtschaftstätigkeit und die Sicherheit der Unternehmen beeinträchtigen. |
• | Wirtschaftliche Probleme oder Rezessionen in einem Land oder einer Wirtschaftsregion führen zu erheblichen Herausforderungen, insbesondere wenn die wirtschaftliche Entwicklung stagniert, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht wächst oder nur minimal zunimmt. |
Betriebsstörungen
Lokale Krisen betreffen häufig einzelne Unternehmen und haben nur begrenzte Auswirkungen auf die Umgebung. In diesem Fall haben die betroffenen Unternehmen den größten Handlungsspielraum, da sie durch präventive Maßnahmen, Sicherheitsprotokolle und effektive Krisenmanagementstrategien sowohl das Risiko reduzieren als auch die Auswirkungen besser kontrollieren können. Beispiele für lokale Krisen sind:
Lokale Krisen betreffen häufig einzelne Unternehmen und haben nur begrenzte Auswirkungen auf die Umgebung. In diesem Fall haben die betroffenen Unternehmen den größten Handlungsspielraum, da sie durch präventive Maßnahmen, Sicherheitsprotokolle und effektive Krisenmanagementstrategien sowohl das Risiko reduzieren als auch die Auswirkungen besser kontrollieren können. Beispiele für lokale Krisen sind:
• | Betriebsunfälle wie Brände, Explosionen oder Maschinenunfälle stören erheblich den Betrieb eines einzelnen Unternehmens. |
• | Transportstörungen durch Straßen- oder Schifffahrtssperrungen |
• | Mitarbeiterengpässe durch Krankheit, Streik oder Kündigungen |
• | standortbezogene Naturereignisse wie lokale Überschwemmungen, Brände oder Sturmschäden, die Unternehmensstandorte betreffen |
Zu b) Ursprung
Externe Krisen werden durch Faktoren außerhalb des Unternehmens verursacht, auf die das Unternehmen oft keinen oder nur begrenzten Einfluss hat. Sie sind schwer vorhersehbar und können erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben. Durch Risikomanagement und vorbeugende Maßnahmen können die Auswirkungen minimiert werden. Dazu gehören:
• | Marktveränderungen gefährden die Position eines Unternehmens, wenn sich die Nachfrage aufgrund einer Produktinnovation oder eines veränderten Kaufverhaltens unerwartet verändert. Dies beeinflusst die Marktposition und die Absätze des Unternehmens erheblich. |
• | Gesetzliche Regelungen wie neue Strafzölle, Umwelt-, Energie- oder Sicherheitsvorschriften zwingen Unternehmen zu kostspieligen Anpassungen bei Materialien, Prozessabläufen oder Vertriebswegen. |
• | Cyberangriffe gefährden die Sicherheit und Integrität der Unternehmensdaten. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diese Bedrohungen zu bewältigen und das Unternehmen zu schützen. |
• | Volatile Rohstoffmärkte führen zu erheblichen Kostensteigerungen, die die Rentabilität eines Unternehmens bedrohen. Ein effizientes Ressourcenmanagement und die Verfügbarkeit alternativer Materialien oder Lieferanten sind hier entscheidend. |
• | Fachkräftemangel hat erhebliche Auswirkungen auf die Produktions- und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens. Sie müssen Strategien entwickeln, um Talente heranzuziehen, zu halten und weiterzubilden. |
Interne Krisen entstehen innerhalb eines Unternehmens und sind häufig auf interne Faktoren oder Fehlentscheidungen zurückzuführen. Unternehmen haben hier einen großen Einfluss. Durch präventive Maßnahmen, effektive Kommunikation und gutes Management können viele interne Krisen vermieden oder abgemildert werden. Die Ursachen sind vielfältig: