12721 Lean Development
Übertragung des Lean-Gedankens in die Produktentwicklung
Seit einigen Jahren breitet sich der Begriff „Lean” in immer mehr Bereichen der industriellen Praxis aus und führt dort aufgrund der Vielfalt der Definitionen und Methoden zunehmend zu Verwirrung und Ablehnung. Dabei lassen sich insbesondere in der Produktentwicklung signifikante Erfolge mit der Umsetzung des Lean-Gedankens realisieren. Und diese Potenziale der „schlanken” Produktentwicklung lassen sich unabhängig von Industrie und Unternehmensgröße in jedem Entwicklungsbereich Schritt für Schritt nutzen.
Um diese Schritte in eine „schlanke” Zukunft zu erleichtern, stellt der Autor in diesem Beitrag einen praxisnahen und vor allem praxiserprobten Weg zur „schlanken” und nachhaltigen Einführung des Lean Development vor. Arbeitshilfen: von: |
1 „Lean” – früher revolutionär, heute inflationär
Es war in der Tat eine Revolution, die James P. Womack und Daniel T. Jones mit ihrer MIT-Studie „Die zweite Revolution in der Automobilindustrie” [1] (im Original: The Machine that changed the World: The Story of Lean Production) zu Beginn der 90er-Jahre entfacht haben.
Der Begriff „Lean” war geboren und prägte in den Folgejahren zunächst insbesondere die Produktion in der Automobilindustrie. Von dort breitete sich der Lean-Gedanke auf immer mehr Industrien und Geschäftsbereiche aus und entwickelte sich zum Lean Management [2] .
Damals konnten sich die Verantwortlichen in der Produktentwicklung noch entspannt zurücklehnen. Lean war Sache des Managements und der Produktion. Heutzutage kann der weitschauende Entwickler keine Fachlektüre mehr aufschlagen, ohne mit Lean in allen seinen Formen konfrontiert zu werden (Abb. 1).