02600 Die ISO 56006
Ziel dieses Beitrags ist es darzulegen, wie die ISO 56006 Unternehmen dabei unterstützen kann, ein Management strategischer Informationen zu implementieren, und dabei geeignete Werkzeuge und Methoden einsetzt. Ihm kommt eine Schlüsselrolle in jedem Unternehmen zu, denn es ermöglicht es den Führungskräften, fundierte strategische Entscheidungen insbesondere in Bezug auf Innovationen zu treffen. Arbeitshilfen: von: |
1 Die ISO 56006 als Leitfaden für strategisch intelligentes Management
Angaben zur aktuellen Ausgabe
Die Norm trägt den Titel: ISO 56006:2021-1 Innovationsmanagement – Werkzeuge und Methoden für das Management strategischer Informationen – Leitfaden. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist im Deutschen auch die Bezeichnung ISO 56006 üblich – so auch in diesem Werk. Die aktuelle Ausgabe der Norm liegt in englischer Fassung sowie in französischer und spanischer Übersetzung vor.
Die Norm trägt den Titel: ISO 56006:2021-1 Innovationsmanagement – Werkzeuge und Methoden für das Management strategischer Informationen – Leitfaden. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist im Deutschen auch die Bezeichnung ISO 56006 üblich – so auch in diesem Werk. Die aktuelle Ausgabe der Norm liegt in englischer Fassung sowie in französischer und spanischer Übersetzung vor.
Zweck der Norm
Die ISO 56006 trägt dem Umstand Rechnung, dass Unternehmen heute in einem volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Umfeld agieren, das durch die Entstehung von immer mehr Wissen, härter werdendem globalem Wettbewerb und schnellen Veränderungen gekennzeichnet ist. [1] Daraus ergibt sich für Unternehmen die Notwendigkeit, Veränderungen zu antizipieren, Einfluss auf die Umgebung zu nehmen sowie rechtzeitig und informiert zu handeln. In diesem Umfeld ist es unverzichtbar, strategisch intelligent zu entscheiden, um die Innovationsstrategie des Unternehmens an veränderte Bedingungen anzupassen. Strategische Intelligenz entsteht in einem strukturierten Prozess zur Sammlung, Verarbeitung und Vermittlung von Daten, Informationen und Wissen an die relevanten Entscheidungsträger.
Die ISO 56006 trägt dem Umstand Rechnung, dass Unternehmen heute in einem volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Umfeld agieren, das durch die Entstehung von immer mehr Wissen, härter werdendem globalem Wettbewerb und schnellen Veränderungen gekennzeichnet ist. [1] Daraus ergibt sich für Unternehmen die Notwendigkeit, Veränderungen zu antizipieren, Einfluss auf die Umgebung zu nehmen sowie rechtzeitig und informiert zu handeln. In diesem Umfeld ist es unverzichtbar, strategisch intelligent zu entscheiden, um die Innovationsstrategie des Unternehmens an veränderte Bedingungen anzupassen. Strategische Intelligenz entsteht in einem strukturierten Prozess zur Sammlung, Verarbeitung und Vermittlung von Daten, Informationen und Wissen an die relevanten Entscheidungsträger.
Hauptmerkmale der Norm
Die ISO 56006 enthält eine Vielzahl von Informationen und praktischen Tools, die sich nahtlos in die Innovationsmanagementstrategie eines Unternehmens integrieren lassen. [2] So enthält die Norm:
Die ISO 56006 enthält eine Vielzahl von Informationen und praktischen Tools, die sich nahtlos in die Innovationsmanagementstrategie eines Unternehmens integrieren lassen. [2] So enthält die Norm:
• | detaillierte Anweisungen zur effektiven Implementierung strategischer Intelligenz-Management-Praktiken, |
• | bewährte Methoden und Techniken, die von führenden Unternehmen erfolgreich eingesetzt werden, |
• | Beispiele aus der Praxis, die die Anwendung strategischer Intelligenz in verschiedenen Branchen veranschaulichen, |
• | hilfreiche Tools und Vorlagen sowie |
• | Schlüsselindikatoren zur Messung der Wirksamkeit von strategischen Intelligenz-Initiativen. |
Nutzen der Norm
Die ISO 56006 weist darauf hin, dass Unternehmen strategische Intelligenz als entscheidenden Faktor zur Erreichung ihrer Geschäftsziele und zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit nutzen können. [1] Im Einzelnen hilft die Norm dabei,
Die ISO 56006 weist darauf hin, dass Unternehmen strategische Intelligenz als entscheidenden Faktor zur Erreichung ihrer Geschäftsziele und zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit nutzen können. [1] Im Einzelnen hilft die Norm dabei,
• | neue Geschäftsmöglichkeiten und Allianzen zu identifizieren, |
• | Risiken und Unsicherheiten zu antizipieren, |
• | Möglichkeiten für den Technologietransfer zu eröffnen, |
• | gesellschaftliche, politische, technologische und geschäftliche Faktoren zu prognostizieren, |
• | schwache Signale zu finden, um Veränderungen zu antizipieren, |
• | Barrieren, die die Wertschöpfung einschränken, zu überwinden und |
• | einen strukturierten Ansatz zur Problemlösung zu implementieren. |
Zusammenhang mit anderen Innovationsmanagementnormen
Die ISO 56006 ist der Normenreihe ISO 56000 ff. zuzuordnen, die aus folgenden weiteren Normen besteht:
Die ISO 56006 ist der Normenreihe ISO 56000 ff. zuzuordnen, die aus folgenden weiteren Normen besteht:
• | ISO 56000: Innovationsmanagement – Grundlagen und Begriffe, |
• | ISO 56002: Innovationsmanagement – Innovationsmanagementsystem – Leitfaden, |
• | ISO 56003: Innovationsmanagement – Werkzeuge und Methoden für Innovationspartnerschaften – Leitfaden, |
• | ISO 56004: Innovationsmanagement Assessment – Leitfaden, |
• | ISO 56005: Innovationsmanagement – Werkzeuge und Methoden für IP-Management – Leitfaden, |
• | ISO 56007: Innovationsmanagement – Tools und Verfahren für das Ideenmanagement – Leitfaden, |
• | ISO 56008: Innovationsmanagement – Werkzeuge und Methoden zur Messung von Innovationsvorgängen – Leitfaden (Entwurf, Stand: März 2025) |
• | ISO 56010: Innovationsmanagement – Erläuternde Beispiele für ISO 56000 (Vornorm, Stand: März 2025). |
Anwendungsbereich der Norm
Die ISO 56006 enthält Richtlinien zur Unterstützung strategischer Intelligenz im Innovationsmanagement. [1] Sie ist jedoch nicht nur auf Innovationsaktivitäten gerichtet, sondern kann in allen Bereichen angewendet werden, in denen Wissen für strategische Entscheidungen erforderlich ist. Die Norm spricht folgende Aufgaben auf der strategischen und operativen Ebene an, die
Die ISO 56006 enthält Richtlinien zur Unterstützung strategischer Intelligenz im Innovationsmanagement. [1] Sie ist jedoch nicht nur auf Innovationsaktivitäten gerichtet, sondern kann in allen Bereichen angewendet werden, in denen Wissen für strategische Entscheidungen erforderlich ist. Die Norm spricht folgende Aufgaben auf der strategischen und operativen Ebene an, die
• | Erstellung einer strategischen Intelligence-Management-Strategie zur Unterstützung von Innovationen im Unternehmen, |
• | Einrichtung eines strategischen Informationsmanagements zur Unterstützung der Innovationsaktivitäten und -initiativen innerhalb des Innovationsmanagementsystems und der damit verbundenen Innovationsprozesse sowie die |
• | Anwendung strategischer Intelligenzinstrumente und -methoden zur Unterstützung der Innovationsaktivitäten und Initiativen innerhalb des Innovationsmanagementsystems und der damit verbundenen Innovationsprozesse. |
Hinweis
In der ISO 56006 wird darauf hingewiesen, dass die Norm nicht für Zertifizierungs- und Datenschutzzwecke vorgesehen ist.
Prinzipien als Grundlage für ein Innovationsmanagementsystem
Gemäß der Norm sollte sich die strategische Intelligenz im Kontext des Innovationsmanagements an folgenden Prinzipien orientieren, die die Grundlage eines Innovationsmanagementsystems bilden:
Gemäß der Norm sollte sich die strategische Intelligenz im Kontext des Innovationsmanagements an folgenden Prinzipien orientieren, die die Grundlage eines Innovationsmanagementsystems bilden:
• | Wertschöpfung, |
• | Ausrichtung der Führungskräfte auf die Zukunft, |
• | strategische Ausrichtung, |
• | Kultur (gemeinsame Werte, Überzeugungen, Grundsätze und Verhaltensweisen), |
• | Sicherstellen eines Zugangs zu Informationen, |
• | Umgang mit Unsicherheit, |
• | Anpassungsfähigkeit und |
• | Systemansatz anstatt eines Ad-hoc-Ansatzes. |
2 Grundlagen zu strategischen Informationen
Empfehlungen zur wissensbasierten Entscheidungsfindung
Die ISO 56006 weist darauf hin, dass strategische Intelligenz die wissensbasierte Entscheidungsfindung fördert. [1] Damit dies gelingt, empfiehlt die Norm, dass
Die ISO 56006 weist darauf hin, dass strategische Intelligenz die wissensbasierte Entscheidungsfindung fördert. [1] Damit dies gelingt, empfiehlt die Norm, dass
• | Daten, Informationen und Wissen aus internen und externen Quellen erworben werden, |
• | mit relevanten interessierten Parteien zusammenarbeitet und kooperiert wird, |
• | zusätzliche Perspektiven gewonnen werden, |
• | externe interessierte Parteien identifiziert werden wie z. B. Kunden, Lieferanten, interne und externe Prüfer sowie Gutachter, Regierungen auf allen Ebenen, Regulierungsbehörden, Industrie- und Handelsverbände, |
• | interne interessierte Parteien identifiziert werden wie z. B. Mitarbeiter, Gewerkschaftsvertreter (falls zutreffend), das Management und Aktionäre/Eigentümer, |
• | externe Trends in Wirtschaft und Gesellschaft antizipiert und analysiert werden, |
• | interne Tendenzen identifiziert werden, z. B. bei Ressourcen, Kompetenzen, Vermögenswerten und im Geschäftsmodell, und |
• | die Probleme von interessierten Parteien verstanden werden. |
Hinweis
Die ISO 56006 richtet sich an einen breiten Personenkreis, der die Norm anwenden sollte. Dazu gehören die oberste Leitung, das mittlere und untere Management, Innovationsmanager, mit der strategischen Planung beauftragte, Forschungs- und Entwicklungsteams sowie externe Berater. [2]
Primärer strategischer Intelligenzprozess
Gemäß ISO 56006 wird strategische Intelligenz in einem vierstufigen Prozess generiert, wobei die Stufen aufeinander aufbauen. Der primäre strategische Intelligenzprozess wird auch in Abbildung 1 gezeigt [3] :
Gemäß ISO 56006 wird strategische Intelligenz in einem vierstufigen Prozess generiert, wobei die Stufen aufeinander aufbauen. Der primäre strategische Intelligenzprozess wird auch in Abbildung 1 gezeigt [3] :
• | Stufe 1 – Daten: Hierbei handelt es sich um Zahlen oder Zeichen, die unorganisiert sind und oftmals in keinem Zusammenhang stehen. Daten allein weisen also noch keinen Wert auf, da sie noch zu interpretieren und zu selektieren sind, um verwendbar zu werden. |
• | Stufe 2 – Informationen: Sie bestehen aus mehreren Daten, die zu Informationen umgewandelt werden, insbesondere durch Verdichtung, Kontextualisierung, Berechnung, Klassifizierung und Berichtigung. Typische Fragen im Zusammenhang mit Informationen enthalten die Fragewörter wer, was, wo und wann? |
• | Stufe 3 – Wissen: Informationen werden zu Wissen, indem sie einen Sinn erhalten, Zusammenhänge begreifbar machen und ein Verständnis schaffen. Typische Fragen im Zusammenhang mit Daten und Informationen enthalten die Fragewörter wie und warum? |
• | Stufe 4: – Intelligenz: Dies ist gemäß ISO 56006 das Ergebnis der Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten, Informationen und Wissen. |
Hinweis
Gemäß ISO 56006 gibt es verschiedene Gründe, die die Generierung von Intelligenz negativ beeinflussen. Dazu gehören:
• | eine unvollständige Sammlung von Daten, Informationen und Wissen, |
• | fehlende Anforderungen, Fristen oder Kostenangaben, |
• | eine fehlerhafte Übermittlung von Informationen und |
• | eine unzureichende Umsetzung des strategischen Intelligenzprozesses. |
3 Strategischer Intelligenzregelkreis
Operative Planung und Steuerung
Die ISO 56006 macht darauf aufmerksam, dass der strategische Informationsbedarf eines Unternehmens in Bezug auf Innovationen von der Identifizierung der relevanten Daten, Informationen und Kenntnisse im Kontext des Unternehmens abhängig ist. [1] Dabei sollten mindestens die folgenden Aspekte berücksichtigt werden:
Die ISO 56006 macht darauf aufmerksam, dass der strategische Informationsbedarf eines Unternehmens in Bezug auf Innovationen von der Identifizierung der relevanten Daten, Informationen und Kenntnisse im Kontext des Unternehmens abhängig ist. [1] Dabei sollten mindestens die folgenden Aspekte berücksichtigt werden: